„Ergreifende Gesänge, die keine Worte benötigen“

Saarbrücken · Im Rahmen der Saarbrücker Sommermusik gastiert Moritz Ernst am Donnerstag, 1. September, ab 20 Uhr im Konzertsaal der städtischen Musikschule.

Auf internationalen Podien unterwegs ist der Pianist Moritz Ernst. Mehrfach war der 1986 in Ostwestfalen geborene und in Detmold, Basel und London ausgebildete Musiker bereits bei der Saarbrücker Sommermusik zu Gast. Am Donnerstag, 1. September, um 20 Uhr, lässt sich Moritz Ernst nun bei der aktuellen Festivalausgabe mit einem Klavierabend im Konzertsaal der städtischen Musikschule hören. "Gemeinsam ist allen an diesem Abend gespielten Werken ein lyrischer Grundcharakter", sagt Moritz Ernst zu seinem Programmkonzept. Ausgangspunkt ist Felix Mendelssohn-Bartholdy , der zentrale Komponist des aktuellen Sommermusik-Jahrgangs. Hier soll nun eine Auswahl aus Mendelssohn-Bartholdys "Liedern ohne Worte" erklingen. "Mendelssohn schuf mit seinen ,Liedern ohne Worte' ergreifende Gesänge, die keine Worte mehr benötigen, um verstanden zu werden. Es sind klagende, verinnerlichte Gesänge, immer aber restlos ergreifende Musik", sagt Ernst. "Mein Versuch ist es nun, darum Musik zu gruppieren, die einen ähnlichen Ansatz verfolgt, indem sie Mendelssohn entweder vorwegnimmt oder auf ihm aufbaut."

Von Ludwig van Beethoven hat der Pianist die Klaviersonate op. 110 auserkoren. "Sein spätes op.110 dürfte Beethovens ergreifendstes Klavierwerk sein. Es trägt keine Widmung; es ist fast eine Autobiographie der Situation Beethovens in der Entstehungszeit", erklärt Ernst. Franz Schubert , der seine erste umfangreiche posthume Förderung Mendelssohn-Bartholdy verdankt, ist mit dem Impromptu op. 142, Nr. 2 vertreten. Ein Herzensanliegen von Moritz Ernst sind wenig bekannte und vergessene Komponisten: Von Walter Braunfels (1882 bis 1954), einem Spätromantiker jüdischer Herkunft, wird er die Bagatellen op. 5 aufs Notenpult legen: "Walter Braunfels beschäftigt mich seit längerem ganz besonders; wichtige Klavierwerke nehme ich aktuell für den SR auf. Auch Braunfels war noch ein Romantiker durch und durch. Und so schuf auch er eine Fülle an relativ kurzen Miniaturen, jede von präzise erfasstem Charakter, oftmals ganz im Überschwang jener Epoche."

Der Heidelberger Moritz Eggert (geboren 1965) schließlich bezieht sich in seinen "Kreisleriana 1 & 3" ausdrücklich auf Robert Schumann . "Mit Moritz Eggert kommt eine Stimme der Moderne zu Wort", sagt Moritz Ernst.

Donnerstag, 1. September, 20 Uhr, Musikschule Saarbrücken , Nauwieser Str. 3, Max-OphülsPlatz. Der Eintritt ist frei.

saarbruecken.de/

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