Ereng ist einfach nicht zu stoppen

Saarbrücken · Der Saarbrücker Silvesterlauf war am Sonntag einer der wärmsten in seiner Geschichte. Erstmals zahlte der Veranstalter kein Startgeld. Im Hauptlauf dominierten dennoch die Kenianer. Und bei zwei Läufen gab es einen starken Teilnehmer-Zuwachs.

 Schon beim Start standen die späteren Sieger Patrick Ereng (2. von links), Derartu Debele (Nummer drei) und der Zweite Dickson Kurui (ganz links) in der ersten Reihe. Foto: Thomas Wieck

Schon beim Start standen die späteren Sieger Patrick Ereng (2. von links), Derartu Debele (Nummer drei) und der Zweite Dickson Kurui (ganz links) in der ersten Reihe. Foto: Thomas Wieck

Foto: Thomas Wieck

Strahlende Sonne statt Schnee - und ganz viel blauer Himmel. Eigentlich gilt der "Bank 1 Saar Silvesterlauf" in Saarbrücken in der saarländischen Laufszene als Jahresabschluss. Doch fast frühlingshafte Temperaturen und eine gut präparierte Strecke ließen die Frage aufkommen: Ist doch nicht vielleicht schon Saisonstart? Am Sonntag lockte das Kultrennen rund 1400 Teilnehmer in den Saarbrücker Stadtwald. Auf mehreren Distanzen konnten sie sich zum Jahresausklang sportlich messen. "Es war nicht der wärmste Silvesterlauf. In den 80er-Jahren gab es ähnliche Bedingungen", erinnerte sich Manfred Kölzer: "Trotzdem hatten wir beste Laufbedingungen. Die Strecke ist sehr hügelig, abwechslungsreich und deshalb durchaus anspruchsvoll." Mit seinen 150 Helfern sorgte der Chef-Organisator von der Leichtathletik-Startgemeinschaft (LSG) Saarbrücken-Sulzbachtal für einen reibungslosen Ablauf der 41. Auflage der Kultveranstaltung.

Während es für die Profis in erster Linie darum ging, den Abstand zur Spitze möglichst gering zu halten, hatten viele Freizeitläufer nur das olympische Motto "Dabeisein ist alles" vor Augen. Beim Silvesterlauf herrscht eine Volksfest-Atmosphäre, die in jedem Jahr für viele Läufer immer wieder einmalig ist. "Es motiviert einen, wenn so viele mitmachen", war dann des Öfteren zu hören.

Angefeuert wurden die Teilnehmer dabei von den Zuschauern an der Hermann-Neuberger-Sportschule und von Moderator Jochen Heringhaus, der für die Motivation auf den letzten Metern sorgte. Angeboten wurden der Ein-Kilometer-Kinderlauf auf einer Wendepunktstrecke, der 2,2-Kilometer-Schülerlauf sowie der 4,4-Kilometer-Schnupperlauf und der Zehn-Kilometer-Hauptlauf. Vor allem der Schüler- und der Schnupperlauf verzeichneten in diesem Jahr starken Teilnehmer-Zuwachs.

Das Starterfeld war mit vielen hochkarätigen Athleten besetzt. Darunter neben Läufern aus Kenia auch Volks- und Hobbyläufer aus dem gesamten Saarland, Rheinland-Pfalz sowie aus Frankreich und Luxemburg. Erstmals wurden 2015 keine Startgelder gezahlt. "Die Zahl der Sportler aus Afrika ging im Vergleich zum vergangenen Jahr zurück. Trotzdem haben sechs gemeldet", erklärte Kölzer die neue Ausrichtung der Veranstaltung. Denn die Athleten aus dem Ausland sind meistens Berufssportler, die sich für ein bis zwei Monate in Europa aufhalten, um hier an mehreren Volksläufen teilzunehmen. Danach reisen sie in ihr Heimatland zurück und trainieren dort für die nächste Saison.

Bereits zum dritten Mal wurde Patrick Ereng aus Kenia Gesamtsieger im Hauptlauf, den er in 30:36 Minuten dominierte. Platz zwei sicherte sich Dickson Kurui in 30:50 Minuten - er kommt ebenfalls aus Kenia. Steffen Justus von den Triathlon-Freunden Saarlouis lief als bester Saarländer in schnellen 31:14 Minuten auf Rang drei.

Einen neuen Streckenrekord stellte Derartu Debele auf. Die Kenianerin gewann die Frauen-Konkurrenz in 34,51 Minuten. Beste Saarländerin in 36:32 Minuten wurde auf Rang drei Rebecca Robisch (Triathlon-Freunde Saarlouis). Marc Trautmann von der LSG Saarbrücken-Sulzbachtal holte sich in souveränen 14:23 Minuten den Sieg im mit 171 Startern besetzten 4,4-Kilometer-Schnupperlauf.

Und auch dafür gab es eine Auszeichnung: Mit 68 Läufern brachte die Laufschule Saarpfalz die meisten Teilnehmer an den Start.

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