Er zählt zur ersten Jazz-Garde
Saarbrücken. Blues-, Soul- und Jazzklänge haben Steve Coleman von Kindesbeinen an um die Ohren gepfiffen. Der 1956 im Schmelztiegel der South Side von Chicago geborene Saxofonist und Komponist zählt seit mehr als zwei Jahrzehnten zur ersten Jazz-Garde
Saarbrücken. Blues-, Soul- und Jazzklänge haben Steve Coleman von Kindesbeinen an um die Ohren gepfiffen. Der 1956 im Schmelztiegel der South Side von Chicago geborene Saxofonist und Komponist zählt seit mehr als zwei Jahrzehnten zur ersten Jazz-Garde. Am heutigen Donnerstag wird der von Kritikern wie Publikum geschätzte Erneuerer im Rahmen von Jazz Transfer um 20 Uhr in der Saarbrücker Congresshalle zu Gast sein. Mit von der Partie in seiner illusteren Formation "Five Elements": Jen Shyu (Gesang), Jonathan Finlayson (Trompete), Tim Albright (Posaune), Thomas Morgan (Bass) und Marcus Gilmore (Schlagzeug).
Markenzeichen Colemans sind ebenso gesangliche wie virtuose Linien mit kristallklarem Alt- und sanftem Sopransaxofon-Timbre. In den späten 70er-Jahren wechselte der Multiinstrumentalist von Chicago nach New York, um dort mit Cecil Taylor, Thad Jones, Sam Rivers, Dave Holland, Branford Marsalis, David Murray und Altstars wie Hampton und Gillespie zu jazzen. Auch bei großen europäischen Festivals war Coleman Mitte der 80er-Jahre zu hören.
In jenen Tagen kristallisierte sich bei der Arbeit mit der eigenen Truppe "Five Elements" sein sehr persönlicher Stil heraus. Der Meister selbst spricht von "einer bestimmten Balance von Struktur und Improvisation, die unser Leben und unsere Zeit ausdrückt". In den Neunzigern bescherte dann nicht zuletzt die Einbeziehung von populärem Hip-Hop, Rap und Tanz breite Bekanntheit.
In jüngerer Zeit wird dem "vitalen Improvisator" Ehrgeiz in Sachen Konzeption und Ausführung bescheinigt. Man darf also höchst gespannt auf den heutigen Auftritt sein. Zumal das erfahrungsgemäß gleichfalls mitreißende Quintett "Dargel" um die Saar-Könner Oliver Maas (Piano), Jan Kamp (Posaune) und Frank Spaniol (Saxofon) das Konzert eröffnen wird.
Der Endspurt des Festivals Jazz Transfer findet in der Congresshalle statt. Weitere Termine: Freitag, 13. November: "Jazz im Großformat" mit Milan Svobodas Prager Bigband und dem Jungen Jazzensemble Saar; Samstag, 14. November: "100 Jahre Django Reinhardt" mit dem Haens'che Weiss Trio und Popots Winterstein Ensemble. Beginn: jeweils 20 Uhr. Karten dafür gibt es unter www.ccsaar.de.