Er saust mit dem Riesen-Rad durch die Stadt

Saarbrücken · Auf einem Lastenfahrrad fährt Harald Armbrust durch Saarbrücken und bringt Briefe und Pakete. Für seinen Arbeitgeber, einen Versandhandel, muss es immer schnell gehen. Kein Problem. Der leidenschaftliche Radler kennt jeden Schleichweg.

 Der Saarbrücker Kurier-Radler Harald Armbrust mit seinem imposanten Arbeitsgerät. Foto: Rich Serra

Der Saarbrücker Kurier-Radler Harald Armbrust mit seinem imposanten Arbeitsgerät. Foto: Rich Serra

Foto: Rich Serra

Ein eigenes Auto hat der Kurier Harald Armbrust schon seit vielen Jahren nicht mehr. Viel lieber fährt er mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber am liebsten fährt er mit dem Rad. Schon seit 30 Jahren ist er leidenschaftlicher Radfahrer und Mitglied im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club. Da kam dem Hobbysportler ein zweirädriger Neuzugang seines Arbeitgebers gerade gelegen. Denn das Versandunternehmen, für das er arbeitet, führte ein elektrisches Lastenrad ein. Damit stellt Armbrust im Stadtgebiet kleine und handliche Sendungen zu. Bis zu 100 Kilogramm Fracht kann sein Riesen-Rad transportieren. Ohne Staus im Berufsverkehr, ohne die Suche nach einem Parkplatz und mit der Möglichkeit auch in Fußgängerzonen hineinzufahren, ist Armbrust oft zügiger unterwegs als mit dem Auto. "Das Fahrrad ist im Stadtgebiet schneller, als manch einer vermuten würde", sagt Armbrust. Auch bei Wind und Wetter fährt der große, lockige Mann mit Brille die Post bis vor die Haustür.

Als ehemaliger Taxifahrer kennt Armbrust zudem Saarbrücken in- und auswendig. Mit dem Wissen, wo sich die besten Schleichwege befinden, aber auch mit seinem Umweltbewusstsein eigne Armbrust sich perfekt für den Job, findet sein Chef Knut Engler-Leblanc, der Geschäftsführer von GO! Express & Logistics: "Er ist ein Pionier unter den Bike-Kurieren. Er hat Beruf und Leidenschaft vereint."

Über den Versuch, das Pilotprojekt "Lastenrad" in Saarbrücken zu beginnen, hat der Geschäftsführer lange nachgedacht. Engler-Leblanc: "Saarbrücken ist eigentlich keine typische Fahrradstadt. Außerdem werden Fahrradkuriere eher in gewerblich geprägten Gebieten eingesetzt. Saarbrücken ist eher industriell geprägt." Trotzdem wollte man es versuchen. Auf Pkw-Transporte ganz verzichten kann das Unternehmen natürlich nicht. Aber die eingesetzten Autos würden entlastet und der innerstädtische Verkehr verlagert.

Und so befördert Lastenradfahrer Armbrust meistens Briefe und kleine Pakete, eben alles was aufs Rad passt.

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HintergrundMit seinen 42 Mitarbeitern erzielte das Versandunternehmen GO! Saarbrücken im Jahr 2012 rund 4,5 Millionen Euro Umsatz. Die Kunden stammen hauptsächlich aus dem Gewerbe, vor allem aus der Finanzwirtschaft, dem Gesundheitswesen und dem Maschinenbau. pam

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