Er kennt auch die Pin ihrer Scheckkarte

Neunkirchen. Jan Becker ist zurück. Zwar nicht in seiner Geburtsstadt Neunkirchen, die vielleicht nicht gleich mentalmagisch-feindlich, aber wohl doch ziemlich mentalmagisch-ressistent sein dürfte. Nein, der amtierende Sieger des TV-Wettbewerbs "The next Uri Geller" (wir berichteten) wird am 18. September in der Congresshalle Saarbrücken sein Heimat-Comeback feiern

 Jan Becker gibt in Neunkirchen einen Einblick in seine außergewöhnlichen Fähigkeiten. Foto: SZ/VA

Jan Becker gibt in Neunkirchen einen Einblick in seine außergewöhnlichen Fähigkeiten. Foto: SZ/VA

Neunkirchen. Jan Becker ist zurück. Zwar nicht in seiner Geburtsstadt Neunkirchen, die vielleicht nicht gleich mentalmagisch-feindlich, aber wohl doch ziemlich mentalmagisch-ressistent sein dürfte. Nein, der amtierende Sieger des TV-Wettbewerbs "The next Uri Geller" (wir berichteten) wird am 18. September in der Congresshalle Saarbrücken sein Heimat-Comeback feiern. Man muss über keine hellseherischen Fähigkeiten verfügen um vorauszusehen, dass Becker bei der Veranstaltung wieder reihenweise erzrationale Zeitgenossen zum Übersinnlichen bekehren wird. Denn Becker ist Vollprofi. Und, was schwerer wiegt, 100-prozentiger Überzeugungstäter. "Die Magie, die Poesie, das Spielen, all das ist mein Leben, ich kann nicht anders. Wirklich nicht", bekennt der 34-Jährige im Interview mit der Saarbrücker Zeitung. "Im Alter von sieben Jahren schwor ich mir, nicht erwachsen zu werden. Das habe ich geschafft." Als Berufsbezeichnung gibt er bescheiden "Mensch" an. Dabei ist Jan Becker längst der bekannteste Gedankenleser Deutschlands, der schon fünf eigene Shows produziert hat und diese vor ausverkauften Sälen zeigt. Nur als Uri Geller Nachfolger sieht er sich nicht, den Ausflug in die Fernsehwelt eher als einen Ausrutscher. "Mit dem Thema TV oder Uri Geller können sie mich normalerweise jagen. Uns verbindet nichts, absolut nichts", bekennt Becker. "Aber diese Show war für mich eine Möglichkeit, einer sehr großen Öffentlichkeit meine Kunstform näher zu bringen." Seine Lebensaufgabe verortet Becker indes im Theater "im Live-Erlebnis und in der Verwirklichung spielerischer surrealer Momente". Zu Kopf gestiegen sei ihm der Fernseherfolg nicht: "Ich gehe in Ruhe weiter meinen Weg, halte mich so gut es geht aus diesem banalen und dummen Medienzirkus heraus." Der Argentinientrip, den er dank des 100 000 Euro-Preisgeldes realisieren wollte, steht noch aus. "Dafür habe ich im letzten Jahr den Rest der Welt bereist und viel gelernt über die Magie und das Leben." Einfließen werden diese Erfahrungen in sein erstes Buch, das 2011 "mit einem Paukenschlag" erscheinen soll. Vielleicht ist er als Autor dann öfter wieder im Saarland unterwegs. Denn das liebt er, genau wie die hiesige Lebensart und Küche, verrät Becker. In seiner Wahlheimat Berlin vermisse er "vor allem moins e stick Lyoner un de Dibbelabbes von meiner Mama". Wer Becker am 18. September live auf den Zahn fühlen will, sollte sich warm anziehen. "Ihr Weltbild wird auf den Kopf gestellt. Jeder, der sich diese Show anschaut, wird in der Nacht darauf nicht schlafen können. Versprochen", warnt Becker vorsorglich. "Unter anderem werde ich live das schwierigste Schach-Puzzle der Welt lösen, mir gleichzeitig eine Zahl mit 120 Stellen merken, die Quersumme von 50 Geldscheinnummern errechen und zu jedem Datum, das man mir zuruft, den dazu passenden Wochentag nennen. Alles gleichzeitig und hoffentlich in weniger als sieben Minuten." Wer dann noch nicht genug hat, dem schaut Becker "noch schnell in den Kopf" und verrät den Zuschauern die Pin-Nummer seiner EC-Karte. "Das wird ein Spaß." "Im Alter von sieben Jahren schwor ich mir, nicht erwachsen zu werden. Das habe ich geschafft."Jan Becker

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