Es gibt Bücher, die nimmt man immer wieder in die Hand und entdeckt bei jedem Blättern Neues. Eva Mendgens "Im Reich der Mitte" zählt dazu. 2007 hat sie einen ersten Band vorgelegt, Ende 2013 den zweiten. Er führt uns in Texten und wunderbaren Fotos durch die Großregion. Ein Buch, das man gerne nach jedem Lesen und jedem Betrachten aufs Neue empfehlen möchte.

Das liest man nicht in einem Rutsch. Wie auch, kann man sich doch dreisprachig durch das Buch bewegen - deutsch, französisch, luxemburgisch sind die Texte. Vor allem die Kleinigkeiten fesseln und setzen Gebäude, Städte, Gärten in neues Licht. So auch den Saarbrücker Schlossgarten. Nicht groß, nicht üppig, dennoch schön. Oder das Grabmal der Elisabeth von Württemberg, einer Gräfin von Nassau-Saarbrücken, in der Stiftskirche in St. Arnual.

An anderer Stelle sind der Saarbrücker Ludwigsplatz und der Place Stanislas auf einer Buchseite fotografisch vereint, und staunend erkennt man Ähnlichkeiten. Doch das Buch führt nicht nur an die großen Plätze, an die bekannten Orte wie Metz oder Lüttich. Es zeigt auch viele wenig bekannte Facetten der Großregion. Das Schöne: Man vergisst die spröde, sperrige Bezeichnung und setzt sich beim Lesen und Schauen seine eigene Region zusammen: aus Landschaften, aus Industriegebieten, aus Städten. Man möchte gleich losfahren, um sich vieles anzuschauen, Bekanntes und Neues in diesem wirklich schönen Reich der Mitte.

"Au centre de l'europe. Im Reich der Mitte 2. Des liens et des lieux / Kulturgemeinschaft Großregion - Grande Région", hrsg. von Eva Mendgen, 240 Seiten,Hartung-Gorre, 50 Euro.