Empfang wird Bekenntnis zur Stadt der Vielfalt

Saarbrücken · Eisenbahnstraße, Ludwigspark, Tourismus: Saarbrücken hat trotz seiner Schulden 2014 viel erreicht, sagt Charlotte Britz. Die Stadt brauche jeden, der sie voranbringt und sich für Frieden und Toleranz einsetzt.

 Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und ihr 40-köpfiges Serviceteam hatten für die rund 1800 Gäste ein etwa fünfstündiges Programm aus Politik und Kultur vorbereitet. Foto: LHS

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und ihr 40-köpfiges Serviceteam hatten für die rund 1800 Gäste ein etwa fünfstündiges Programm aus Politik und Kultur vorbereitet. Foto: LHS

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 Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und ihr 40-köpfiges Serviceteam hatten für die rund 1800 Gäste ein etwa fünfstündiges Programm aus Politik und Kultur vorbereitet. Foto: LHS

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und ihr 40-köpfiges Serviceteam hatten für die rund 1800 Gäste ein etwa fünfstündiges Programm aus Politik und Kultur vorbereitet. Foto: LHS

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Für Offenheit gegenüber Einwanderern hat Charlotte Britz sich am Freitag im E-Werk vor den 1800 Besuchern des Neujahrsempfangs ausgesprochen. "Wegen des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels können wir es uns nicht erlauben, Menschen abzuweisen - ob Flüchtling, Arbeitnehmer oder Student. Wir brauchen jeden, um Saarbrücken gemeinsam voranzubringen."

Die Saarbrücker müssten mehr denn je für Frieden, Solidarität und Toleranz eintreten, sagte Britz mit Blick auf Kriege und den "grausamen Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo". Es gab eine Schweigeminute für die Opfer. Britz rief dazu auf, sich am Montag, 17.30 Uhr, an der Demo "Bunt statt Braun" an der Ludwigskirche zu beteiligen.

Wichtig sind für Britz die Zusammenführung von Messe- und Kongresswesen und eine gemeinsame Spitze für beide Gesellschaften. Sie hoffe auf ein klares Signal des Landes noch in diesem Monat. Weitere gemeinsame Aufgabe seien Erhalt und Ausbau des Straßen- und Schienennetzes. Saarbrücken brauche bessere Verbindungen in Wachstumsregionen wie Köln und Frankfurt.

Britz kritisierte, dass arme und reiche Regionen auseinanderdriften, und forderte Altschuldenfonds für Land und Stadt. Der Bund dürfe nichts beschließen, was er die Kommunen bezahlen lasse. Er müsse Einnahmequellen wie die 1996 ausgesetzte Vermögenssteuer wieder ausschöpfen. Allein sie brächte jährlich etwa neun Milliarden. Soziale Gerechtigkeit bedeute auch, Arbeitslosen wieder Beschäftigung zu geben.

Rund 10 000 Saarbrücker seien arbeitslos, 4000 davon schon seit Langem. Für sie sei ein geförderter Stellenmarkt nötig, um Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren.

Trotz aller Probleme war 2014 für Britz ein Erfolgsjahr. So hätten Stadt und Land entschieden, den Ludwigspark zu sanieren. Die revitalisierte Eisenbahnstraße sei eingeweiht. Das "Rivage"-Haus wachse an der Berliner Promenade. Und Saarbrücken erwarte für 2014 einen Tourismus-Rekord.

Zu so vielen gehaltvollen Informationen gab's Essen und Getränke. 5200 Würstchen, 30 Fass Bier, 100 Kisten Sprudel und 600 Liter trockener saarländischer Weißwein standen bereit. Der Empfang kostete etwa 40 000 Euro.

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