Eltern springen in die Bresche

Saarbrücken. "Es wird immer mehr öffentliche Förderung zurückgefahren, und so entstehen Lücken, die Fördervereine zu schließen sind", sagt Renate Trenz, Vorsitzende des Fördervereins der Maria-Montessori-Grundschule auf der Rußhütte. Im Förderverein springen 75 Eltern dort in die Bresche, wo dem Schulträger das Geld fehlt

 Renate Trenz (Mitte), Vorsitzende des Fördervereins, mit ihren Vorstandskollegen Kostas Tselemdidis und Nicole Lahn. Foto: Becker&Bredel

Renate Trenz (Mitte), Vorsitzende des Fördervereins, mit ihren Vorstandskollegen Kostas Tselemdidis und Nicole Lahn. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. "Es wird immer mehr öffentliche Förderung zurückgefahren, und so entstehen Lücken, die Fördervereine zu schließen sind", sagt Renate Trenz, Vorsitzende des Fördervereins der Maria-Montessori-Grundschule auf der Rußhütte. Im Förderverein springen 75 Eltern dort in die Bresche, wo dem Schulträger das Geld fehlt. So finanzieren die Eltern zum Beispiel einen Selbstbehauptungskurs für Kinder. "Hier lernen die Kinder verbale und körperliche Techniken zur Abwehr unliebsamer Situationen. Sie lernen ein selbstbewusstes ,Nein' auszudrücken, wegzugehen oder sich ergänzend körperlich zu wehren", sagt Trenz.Das Training, das es auch an anderen Saarbrücker Schulen gebe, werde für Jungen und Mädchen getrennt angeboten. Aber der Förderverein der Eltern unterstützt auch Sportangebote: Durch Einsparungen beim Schulträger sei das Geld für eine Reit-AG nicht mehr vorhanden. Auch das ist ein Projekt, das nun der Verein weiterführt. Gemeinsam mit einem Gersweiler Reitverein ermöglicht der Verein den Kindern damit therapeutisches Reiten und Voltigieren.

Bezuschusst und mitunter voll finanziert wird die jährliche Abschlussfahrt der Schule, die insgesamt 120 Kinder besuchen. 2010 ging es in das Bexbacher Grubenmuseum, 2009 in die Speyerer Hexenausstellung.

Das Besondere: Alle Kinder der Schule fahren gemeinsam. "Sie erleben sich so nicht nur als Klasse, sondern als einheitliche Schule", erklärt Trenz. Der Förderverein bezahlt die Busse und die Eintrittskarten.

Der Verein kümmert sich aber nicht nur um Sport und Reisen, sondern auch um Haus und Hof: So lädt er einmal jährlich zum "Schulverschönerungstag" ein. 2010 wurden der Schulgarten gepflegt, der Keller angestrichen, Holzfiguren gestaltet, das WC teilsaniert und die Schulbänke abgeschliffen und geölt.

Fast die Hälfte der Eltern seien dem Aufruf gefolgt, erzählt Kostas Tselemdidis, Vorstand des Fördervereins. Einige hätten auch Material und Werkzeug gespendet. Überhaupt sei das Engagement der Eltern erfreulich groß und mache vieles überhaupt erst möglich, sagt Tselemdidis. Der Förderverein bündelt dieses Engagement und sucht auch außerhalb der Schule Spender und Sponsoren. bub

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