Elisabeth-Zillken-Haus hilft Frauen mit seelischer Behinderung

Saarbrücken. Ein neues stationäres Wohnangebot für psychisch kranke Frauen macht der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) ab Januar im Elisabeth-Zillken-Haus. Um dieses Projekt auf die Beine zu stellen, waren dort umfangreiche Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen notwendig - weil die Heimmindestbauverordnung genaue Richtlinien für Behinderteneinrichtungen vorgibt

Saarbrücken. Ein neues stationäres Wohnangebot für psychisch kranke Frauen macht der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) ab Januar im Elisabeth-Zillken-Haus. Um dieses Projekt auf die Beine zu stellen, waren dort umfangreiche Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen notwendig - weil die Heimmindestbauverordnung genaue Richtlinien für Behinderteneinrichtungen vorgibt. "Die Lotterie ,Glücksspirale' hat uns mit einem Zuschuss von 91 359,48 Euro unterstützt, des Weiteren erhielten wir eine private Spende von 40 000 Euro und finanzierten den Rest aus Eigenmitteln. Somit standen uns 140 000 Euro zur Verfügung", berichtet Leo Strempel, Geschäftsführer der SKF: "Mit dieser Summe haben wir Renovierungsarbeiten im gesamten Elisabeth-Zillken-Haus vorgenommen, und auch das Personal können wir dadurch verdoppeln. Das meiste Geld investierten wir jedoch in den Umbau.""Wir haben einen ganz neuen Bereich gebaut und unser stationäres Wohnangebot neu strukturiert. Wir werden weiterhin eine Gruppe mit wohnungslosen Frauen betreuen. Diese Frauen befinden sich in sogenannten Multiproblemlagen und haben die Möglichkeit, ihre Kinder mitzubringen. Außerdem gibt es eine Gruppe mit Mädchen ab 14 Jahren, diese gibt uns das Jugendamt in Obhut. Neu dazu kommt jetzt die Gruppe mit psychisch kranken Frauen", erzählt Einrichtungsleiterin Barbara Klein.

Die Patientinnen erhalten intensive Hilfe und dürfen so lange bleiben, wie sie Unterstützung benötigen. "Die Frauen leben bei uns in Wohngemeinschaften, haben aber ihre eigenen Zimmer. Sie lernen unter Anleitung, wieder für sich selbst zu sorgen. Eine Hauswirtschafterin unterstützt sie beim Kochen. Der genaue Therapieplan wird individuell abgestimmt", sagt Leo Strempel.

Auch Beschäftigungstherapien und tagesstrukturierende Maßnahmen stehen auf dem Programm. "Für diese zusätzlichen Schritte nehmen wir auch externe Dienste, wie zum Beispiel Ergotherapeuten, in Anspruch", sagt Strempel. Barbara Klein fügt hinzu, dass diese Zusammenarbeit auch wichtig für die Patientinnen sei. Externe Mitarbeiter hätten oft ein ganz anderes, unbefangeneres Verhältnis zu den Frauen als die Betreuer, die tagtäglich mit ihnen arbeiten.

Neben dem Elisabeth-Zillken-Haus besitzt der SkF auch noch ein Wohnhaus in der Rosenstraße. In vier Wohnungen, leben dort Frauen in kleinen Gruppen zusammen. "Das Besondere an dieser Einrichtung ist, dass wir mit den Bewohnerinnen ganz normale Mietverträge abgeschlossen haben. Wer möchte, kann zusätzlich auch noch einen Betreuungsvertrag machen", sagt Barbara Klein. Direkt auf dem Gelände gibt es ein Hinterhaus mit den Büros der Mitarbeiter. So stehen auch den Frauen in der Rosenstraße immer Ansprechpartner zur Verfügung.

Doch nicht nur in den beiden Häusern, auch in privaten Wohnungen betreut der SkF Frauen aus dem ganzen Saarland. Das Elisabeth-Zillken-Haus sei einmalig, erklärt Barbara Klein. Frauenhäuser seien anders konzipiert. Die Leiterin der Einrichtung freut sich, dass die seelisch behinderten Patientinnen jetzt einziehen können: "Unser Ziel ist es, diese Frauen wieder in ein normales Leben einzugliedern und sie dabei zu unterstützen, mit wenig Hilfe im Alltag klarzukommen. Was sie daraus machen, bleibt ihnen überlassen, wir zwingen niemanden zu etwas."

SkF-saarbruecken.de

Auf einen Blick

Das Elisabeth-Zillken-Haus ist eine überwachte Notaufnahmeeinrichtung des Sozialdienstes katholischer Frauen. Ihr Ziel ist es, Mädchen, Frauen und deren Kindern in Notlagen zu helfen und bei der Entwicklung neuer Lebensperspektiven zu unterstützen. Dank Spenden kann nun auch eine dritte Gruppe aufgenommen werden. Neben wohnungslosen Frauen (Kostenträger die örtlichen Sozialhilfeträger) und Jugendlichen (Kostenträger das Jugendamt) werden ab Januar auch psychisch kranke Frauen (Kostenträger das Landesamt für Versorgung) aufgenommen. In der Gruppe sind noch einige Plätze frei. sara

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