Einschleifen darf sich nichts

Saarbrücken. Lässt sich von der Art der Werbung auf die dafür verantwortliche Agentur schließen? Kann Werbung typisch sein? "Da denken wir ganz kaufmännisch", bekennt Martina Groß, und Sigrid Hoeller erklärt, warum: "Den Kunden muss man erkennen, nicht uns

 Das Team der Agentur 7 Grad Ost, von links: Sigrid Hoeller, Martina Groß und Jörg Brossette. Foto: Iris Maurer

Das Team der Agentur 7 Grad Ost, von links: Sigrid Hoeller, Martina Groß und Jörg Brossette. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Lässt sich von der Art der Werbung auf die dafür verantwortliche Agentur schließen? Kann Werbung typisch sein? "Da denken wir ganz kaufmännisch", bekennt Martina Groß, und Sigrid Hoeller erklärt, warum: "Den Kunden muss man erkennen, nicht uns." Einschleifen darf sich daher notwendig nichts, gerade wenn man es mit langjährigen Kunden zu tun hat, weiß das Geschäftsführertrio der Werbeagentur 7 Grad Ost, bestehend aus den Kommunikationsdesignern Jörg Brossette und Sigrid Hoeller sowie der Sprachwissenschaftlerin und Texterin Martina Groß.

"Man muss für den Partner interessant bleiben", stellt Martina Groß fest. Deshalb setzt man zumindest innerhalb der Agentur auf das Prinzip des Partnertauschs, "und wir ändern öfters die Sitzordnung im Büro", so Sigrid Hoeller. Das sorgt für regen Austausch, damit die Ideen frisch bleiben. Doch sind dabei die Rollen verteilt. "Wir sind keine Künstler, sondern Dienstleister", sagen die beiden Frauen. Brossette fügt hinzu: "Wir arbeiten im Auftrag und haben ein Ziel. Wir haben ein Problem zu lösen."

Das verlangt nach jeweils neuen Lösungen, nicht nach der ewiggleichen Leier. Obschon die Frage immer wieder dieselbe ist: Wie erreicht man den Kunden und die Kunden des Kunden?

Beide Seiten muss man bedenken, betont Sigrid Hoeller, wobei, so Martina Groß, hier zuerst "strategisch werblich, nicht strategisch kaufmännisch" gedacht wird, wenn es darum geht, "etwas so rüberzubringen, dass es den Kunden interessiert." Broschüre, Internetauftritt oder Schlüsselanhänger: Das Konzept muss zum Kunden und seiner Botschaft passen. Dass es gelingt, zeigen die Anerkennungen für zwei Projekte der Agentur beim Staatspreis Design. Dass man als "Kommunikationsspezialist" sich dennoch als "Full-Service-Agentur", so Jörg Brossette, versteht, ist kein Widerspruch. Denn hier wird alles, ob Druck oder Internet, an einem Standort gefertigt. Das ist effektiver, schneller und besser aufeinander abgestimmt, sagt er.

Gerade die Standortfrage ist für die Agentur wichtig, worauf ihr Name hinweist. Sieben Grad Ost ist eine Koordinate für Saarbrücken. Sie sind gleichermaßen Name wie Programm. Denn oft genug hatten sich die drei an ihren früheren Arbeitsplätzen anhören müssen, erinnert Sigrid Hoeller, dass es im Saarland keine Werbeagenturen gäbe. Zum Beweis des Gegenteils gründeten sie 1999 ihre Agentur, deren Name fortan Programm war. Es war buchstäblich eine Standortbestimmung, so Martina Groß. Denn für das Trio steht fest: "Wir können hier genauso gut arbeiten wie in Hamburg oder Düsseldorf." > Ende der Serie

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