Einsatz von Peitschen bei Pferderennen umstritten

Saarbrücken · Auch im Rennclub Saarbrücken werden Peitschen eingesetzt, um das Leistungs-Maximum aus den Pferden herauszuholen. Kritiker sehen darin einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und rufen zum Renn-Boykott auf.

 Auch bei Trabrennen kommt es zum Peitscheneinsatz. Foto: Karl-Heinz Raubuch

Auch bei Trabrennen kommt es zum Peitscheneinsatz. Foto: Karl-Heinz Raubuch

Foto: Karl-Heinz Raubuch

Die Tierrechtsorganisation Peta beklagt den Einsatz von Peitschen bei Pferderennen und hat sich deshalb auch an den Rennclub Saarbrücken gewandt. Der Verein veranstaltet an diesem Sonntag mehrere Galopp- und Trabrennen in Güdingen. Torsten Schmeer, Mitorganisator und Tierschutzbeauftragter des Rennclubs, hat jedoch keine entsprechende Aufforderung von der Organisation erhalten. Peta beruft sich auf Studien, nach denen Peitschen den Tieren erhebliche Schmerzen zufügen und sie zu oftmals tödlichen Höchstleistungen zwingen. Schmeer verweist dagegen auf eine zunehmend tierfreundliche Reglementierung des Sports. So durfte ein Jockey vergangenes Jahr pro Rennen noch sieben Hiebe an sein Pferd austeilen, das aktuelle Regelwerk sieht maximal fünf Hiebe vor. Das legte das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen in Köln fest. Selbst wenn sie wollten, könnten sich die einzelnen Veranstalter laut Schmeer nicht darüber hinwegsetzen.

Für Peta stellen die Schläge einen klaren Verstoß gegen den Tierschutz dar: Durch den Peitscheneinsatz würden die Rösser zu Höchstleistungen getrieben, sodass sie oft stürzten und aufgrund der Verletzungen stürben. Der Leistungsdruck sei dabei eine zusätzliche Belastung. So hätten auch dieses Jahr mehrere Rennpferde eingeschläfert werden müssen. Die Tierschützer riefen zu einem Boykott solcher Rennen auf. Nach Schmeers Angaben kontrolliert der Rennclub Saarbrücken die einzelnen Läufe per Videoaufzeichnung. Dabei würden nicht nur die Schläge gezählt, sondern auch deren ordnungsgemäße Ausführung geprüft. Die Reiter müssten dabei einen bestimmten Ausholwinkel einhalten. Bei Verstößen würden sie mit Bußgeldern und Sperren bestraft. Die Regeln würden in Zukunft zum Wohl der Tiere weiter verschärft, sagte Schmeer.

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