Einnahme von Vitamintabletten ist mit Risiken verbunden

Saarbrücken · Der SZ-Telefon-Doktor beantwortet die Frage des Monats zum Thema Vitamintabletten.

Anruferin (71): Man liest immer wieder, dass Vitamine wichtig sind, vor allem für ältere Menschen. Darf ich Vitamine ohne Rücksprache mit dem Arzt einnehmen?

Telefondoktor: Unser Stoffwechsel braucht Vitamine, am besten aus frischen, schonend zubereiteten Nahrungsmitteln. Eine selbst verordnete Dosierung von Vitaminpräparaten kann mehr Schaden als Nutzen bringen. Immer mehr Studien unter anderem zu den Themen Herzinfarktrisiko und Krebsprophylaxe zeigen, dass hohe Vitamindosierungen eher schädlich sind. Das Deutsche Krebsforschungszentrum bringt die Ergebnisse auf die Kurzformel: "Wer Vitamintabletten nimmt, lebt kürzer."

Zusätzliche Vitamingaben sind nur in seltenen Fällen notwendig, etwa Folsäure in der Schwangerschaft. Bei der Prävention von Osteoporose kann es unter Umständen sinnvoll sein, zur Vorbeugung eine Kombination von Vitamin D und Calcium einzunehmen. Eine solche Therapie sollten Sie aber nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt durchführen.

Eine besondere Gefährdung sehen Wissenschaftler bei zu hohen Dosen von Vitamin A. Vitamin A kann zu einer Austrocknung der Haut sowie zu Krampfanfällen führen. Auch das Risiko von Knochenbrüchen kann sich durch Einnahme von Vitamin A erhöhen. Deshalb sollten vor allem ältere Menschen nicht mehr als 1,5 mg Vitamin A pro Tag zu sich nehmen. Eine erhöhte Zufuhr der Vitamine B und C gilt als weniger gefährlich, da diese wasserlöslich sind und Überdosierungen über die Nieren wieder ausgeschieden werden. Ob es dennoch durch die Einnahme von Vitamin B und C zu Risiken kommen kann, ist zur Zeit noch nicht geklärt.

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