Einer für alle

Saarbrücken · Lehrer, Laufbahnberater am Olympia-Stützpunkt, Internatsleiter des Landesleistungszentrums, Leiter des Sportzweigs am Saarbrücker Rotenbühl-Gymnasium – über Langeweile kann sich Lothar Altmeyer sicherlich nicht beklagen.

 Lothar Altmeyer wurde für seine ehrenamtlichen Dienste vom DLV geehrt. Foto: Jungmann

Lothar Altmeyer wurde für seine ehrenamtlichen Dienste vom DLV geehrt. Foto: Jungmann

Foto: Jungmann

Am vergangenen Samstag wurde Lothar Altmeyer für seine ehrenamtlichen Verdienste mit dem Ehrenschild des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) ausgezeichnet. Im Rahmen der saarländischen Mehrkampfmeisterschaften in Püttlingen wurde der Vize-Präsident Leistungssport des Saarländischen Leichtathletik-Bundes (SLB) von der DLV-Bundesausschuss-Vorsitzenden Margit Jungmann geehrt.

Die sportliche Karriere von Lothar Altmeier begann als Fußballer in der E-Jugend des SSV Altforweiler. Über seinen früheren Grundschullehrer Toni Winter kam er 1971 zum Leichtathletik-Verein LG Berus . Schon ein Jahr später, im Alter von 14 Jahren, wurde Altmeyer deutscher Schüler-Meister im Diskuswerfen und Vize-Meister im Kugelstoßen. "Danach wechselte ich ans Sportinternat in Saarbrücken und damit war meine Fußballer-Laufbahn mehr oder weniger beendet", erinnert er sich.

Vor dem Abitur sammelte Altmeyer weiter fleißig Medaillen - unter anderem stellte er 1974 mit 14,77 Metern einen deutschen Dreisprung-Rekord der unter 18-Jährigen auf und löste damit den späteren Fußball-Profi Hans-Peter Briegel, der unter anderem beim 1. FC Kaiserslautern spielte, ab.
Berufung in den Bundeskader

Die Berufung in den Dreisprung-Bundeskader wurde Altmeyer zum Verhängnis. "Durch das wesentlich spezifischere Training, das ich so nicht gewohnt war, habe ich mir eine Knieverletzung eingehandelt, die meine sportliche Karriere mehr oder weniger auf nationales Niveau begrenzte", erklärt er. Eine Patellasehnen-Entzündung hinderte ihn im Alter von 17 Jahren, sein Dreisprung-Potenzial auszuloten. "Ich denke schon immer mal wieder daran", gibt der 57-Jährige zu: "Unter den heutigen Bedingungen wäre das vielleicht etwas anders verlaufen. Aber damals gab es in der Trainingsmethodik und der Sportmedizin eben noch nicht die Erkenntnisse, die es heute gibt."

Nach drei Jahren Pause kehrte Lothar Altmeyer 1981 zurück und nahm als Kugelstoßer und Diskuswerfer wieder an regionalen und nationalen Wettkämpfen teil. Zwei Jahre später wurde er saarländischer Verbandstrainer in diesen beiden Disziplinen.

Nach einem Lehramtsstudium der Fächer Englisch und Geschichte wurde Altmeyer 1988 Laufbahnberater am Olympia-Stützpunkt in Saarbrücken und Internatsleiter des Landesleistungszentrums Saar. Nach einer weiteren Tätigkeit im Schuldienst am Stadtgarten-Gymnasium in Saarlouis wurde Altmeyer zwischen 2000 und 2004 Referatsleiter Vereinssport im Innenministerium.
Eliteschule-Status verlängern

Seit der Einrichtung des Sportzweiges am Rotenbühl-Gymnasium in Saarbrücken wurde Altmeyer im Jahr 2003 dessen Sportlicher Leiter, der er bis heute ist. "Ich kann mich über Langeweile nicht beklagen", sagt er und muss lachen. Damit das auch so bleibt, hat sich der 57-Jährige große Ziele gesteckt: Zum einen soll der Status als Eliteschule des Sports am Rotenbühl-Gymnasium verlängert werden, zum anderen sollen ehemalige Schüler die Qualifikation zu den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Rio de Janeiro schaffen. "Die Chancen dafür stehen nicht schlecht", erklärt Altmeyer, der sich über einen Ausbau der Talentsichtung und die Austragung der einen oder anderen deutschen Leichtathletik-Jugendmeisterschaft im Saarland freuen würde.

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zur PersonLothar Altmeyer wohnt in Saarbrücken . Der 57-Jährige ist seit 1992 Mitglied des Landesausschusses für Leistungssport und des Vorstands des Saarländischen Leichtathletik-Bundes - letzteres als Sozialwart, ab 1996 als zweiter Vorsitzender und seit 2005 als Vize-Präsident Leistungssport . Seit 2001 ist er zudem Geschäftsführer des Förderausschusses Spitzensport. zen

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