Einer, der mit riesengroßen Ohren durchs Leben geht

Saarbrücken/St Ingbert · Einen „Plan B“ hatte er nie. Sascha Waack setzte alles auf eine Karte und steuerte eine Karriere als Profi-Musiker an – mit Erfolg. Am 20. Juni kann man ihn beim Saarfest in Völklingen erleben.

 Hau rein! Sascha Waack am Drumset. Foto: Waack

Hau rein! Sascha Waack am Drumset. Foto: Waack

Foto: Waack

Er rührte bereits für den Folk-Blueser Biber Herrmann und für die Schlager- und Jazzsängerin Gitte Haenning die Trommeln, ist auch schon mal auf den Titelseiten von Schlagzeug-Fachmagazinen zu finden und gehört fest zur Band von Guildo Horn . Zwischen internationalen Live- und Studioterminen findet der St. Ingberter Drummer Sascha Waack auch Zeit fürs Unterrichten. "Ich kann mich erinnern, dass mein Vater mir mit vier oder fünf Jahren Elvis-Platten vorgespielt hat und ich ganz aus dem Häuschen war", erzählt Waack über seine musikalische Sozialisierung. Später sah er die Glam-Rocker Kiss im TV: "Der Trommler hatte ein riesiges Schlagzeug , und das Podest war ein Panzer - da war klar, das ist mein Instrument." Am Drumset fasziniere ihn, "dass es in einer Band das Fundament bildet. Es gibt die Geschwindigkeit an und hält alle anderen Instrumente zusammen."

Erste Band-Gehversuche mit 13 fanden mit den St. Ingberter Ragdolls statt: "Unser Bassist hatte nur drei Saiten, wir schrieben nicht mehr als einen Song - und unser erstes Konzert lässt bis heute auf sich warten", so Waack augenzwinkernd. Später trommelte er für Lokalmatadore wie Lancelot und Elliot. Um "Plan B" mit Studium und Ausbildung habe er sich nie gekümmert: ""Ich habe sehr früh, durch großes Glück und weil ich mich immer mit älteren Musikern rumgetrieben habe, die richtigen Leute kennen gelernt, die es mir ermöglicht haben, gleich nach dem Abbruch des Abiturs auf große Tourneen zu gehen. Und wenn man einmal drin ist in dem Job und Kontakte hat, dann gehen durch fleißiges Arbeiten und etwas Vitamin B hier und da Türen auf."

Besonders gerne spielt Waack mit Guildo Horn , auch auf der 2015er-Tour. "Der Guildo Horn ist ein super Boss. Er ist nicht nur ein super Entertainer, sondern auch ein super Trommler, der früher in der Gegend um Trier in vielen Bands getrommelt hat. Demzufolge weiß er genau, was er will von seiner Band. Es macht einen Riesenspaß, mit einem Sänger zu arbeiten, der selber vom Fach ist. Menschlich ist er mehr als nur der Chef, wir sind tatsächlich fünf Freunde."

Studio-Drummer oder Podium? Da kennt Waack keine Vorlieben, und "wenn die Band gut ist, macht es genauso viel Spaß in einer Kneipe vor 30 wie auf einer Bühne vor 20 000 Leuten." Ein guter Schlagzeuger sei einer, "der mit riesengroßen Ohren durchs Leben geht und sich neuen und vielleicht im ersten Moment fremden musikalischen Einflüssen nicht verschließt". So kooperiert er oft mit Techno- und House DJs. Daneben hat er Schlagzeugschüler. Sie werden privat in St. Ingbert unterrichtet, erklärtermaßen mit einem Auge auf individuelle Vorlieben und den Spaß an der Musik. Groß sei die Freude, "wenn Schüler mir von ihrem ersten Konzert oder ihren ersten Studioaufnahmen erzählen. Das sind Momente, in denen ich weiß, dass ich etwas vermitteln konnte und dass es Sinn macht zu unterrichten."

Wer Sascha Waack live erleben will, hat am Samstag, 20. Juni, um 21.30 Uhr beim Saarfest in Völklingen die Gelegenheit: Eigens hierfür stellt er die "VIP-Allstars" um Sänger Dante Thomas ("Miss California", 2001) zusammen.

saschawaack.com

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