Eine Wahl, bei der es fast nur Gewinner gab

Friedrichsthal · Verlierer sah man am Wahlabend im Friedrichsthaler Rathaus kaum. Zwar hat die FDP einen Sitz weniger, doch die anderen vier Parteien dürften mit dem Wählerwillen gut leben können.

 Hildegard Morsing (links) ging in Friedrichsthal zur Wahl. Die Wahlhelferinnen im Rathaus (von rechts): Anne Hauptmann, Hildegard Stillemunkes und Birgit Pohle. Foto: Iris Maurer

Hildegard Morsing (links) ging in Friedrichsthal zur Wahl. Die Wahlhelferinnen im Rathaus (von rechts): Anne Hauptmann, Hildegard Stillemunkes und Birgit Pohle. Foto: Iris Maurer

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Vier Prozent der Stimmen verloren und dennoch zwei Sitze im Friedrichsthaler Stadtrat dazu gewonnen. "Vor diesem Hintergrund sind wir sehr zufrieden", kommentierte Jürgen Trenz, Spitzenkandidat der Linken, den Ausgang der Kommunalwahl gestern Abend.

Doch irgendwie waren ohnehin alle Gewinner. Die CDU legte etwas mehr als zwei Prozent zu und ist bei 36,22 Prozent zukünftig mit zwölf Sitzen vertreten. "Damit haben wir die Wahlvorgabe 11 plus x erfüllt", so Anja Wagner-Scheid. Die SPD steigerte sich um mehr als fünf Prozent auf 40,52 Prozent der abgegebenen Stimmen, was drei Sitze mehr bedeutet. Zukünftig sitzen also 14 Sozialdemokraten im Stadtrat. "Wir werden ja oftmals kritisiert wegen unserer leisen Politik", sagte Anne Hauptmann. Doch nach der Einschätzung ihres Parteikollegen Hermann Guckeisen honorierten genau das die Friedrichsthaler: "Wir betreiben keine Polemik und versuchen das Beste für die Bürger".

Fast deckungsgleich zum Ergebnis der Stadtratswahlen 2009 entwickelte sich das Ergebnis für die Grünen: Hier bleibt es bei zwei Sitzen und 6,88 Prozent. "Von der Stimmung her hatten wir zwar mit dreien gerechnet", kommentierte Harald Hauch, aber mit dem Ausgang wollte er trotzdem nicht hadern. Es zeige, dass man gut gearbeitet habe. Lediglich die FDP folgte dem allgemeinen Trend und verlor sowohl Stimmen als auch einen Sitz. Doch Spitzenkandidatin Nadine Klein war selbst nicht da, um den Verlust von 7,12 auf 3,16 Prozent zu kommentieren.

Das die fünf jetzt im Stadtrat vertretenen Parteien im Prinzip alle als Sieger erscheinen, ist dem Umstand zu verdanken, dass zwei Fraktionen nicht mehr angetreten sind: das "Bündnis Soziale Zukunft" und "Die Zwei", beides Absplitterungen der Linken. Außerdem hatten die Freien Wähler aufgrund interner Probleme die erforderliche Anzahl an Unterstützern nicht erreicht.

Dass jetzt die Sozialdemokraten stärkste Kraft sind, kommt unter Umständen Bürgermeister Rolf Schultheis zugute, selbst SPD-Mitglied. "Das macht eventuell einiges leichter", kommentierte er, verwies aber darauf, dass er Verwaltungschef und somit für alle Bürger da sei. Für Anne Hauptmann und Hermann Guckeisen war jedenfalls klar. "Wir werden den Bürgermeister auch zukünftig unterstützen".

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