Eine Sonderbehandlung entscheidet das Spiel

Saarbrücken · Georg Nukradze, Handballer des HCS Saarbrücken, stellte die HSG TVA/ATSV Saarbrücken vor Probleme. Zumindest, bis die HSG auf Manndeckung umstellte und ihn so aus dem Spiel nahm. Danach kippte die Partie – und die gastgebende HSG gewann mit 33:28.

"Vor der Saison war eines unserer Ziele, als beste Saarbrücker Mannschaft dazustehen. Dass es mit dem Derbysieg geklappt hat, ist natürlich toll", sagte Daniel Konrad. In den 60 Minuten zuvor spielte der Rückraumspieler der HSG TVA/ATSV Saarbrücken eine entscheidende Rolle beim 33:28 (17:11)-Heimsieg in der Handball-Saarlandliga über den Stadtrivalen HC St. Johann Saarbrücken .

Zu Beginn der Partie begegneten sich beide Teams aus der Hauptstadt auf Augenhöhe und wechselten sich mit einer knappen Führung ab. Besonders HCS-Spieler Georg Nukradze stellte die HSG-Abwehr ständig vor Probleme. Im Gegenzug kam der HCS nicht gut mit dem schnellen Umschaltspiel der Hausherren zurecht. Beim Stand von 10:10 ließ HSG-Trainer Andreas Birk Nukradze von Konrad in Manndeckung nehmen - eine Entscheidung, die sofort Früchte trug. Die Abwehr der HSG TVA/ATSV stand viel sicherer und hatte das Spiel im Griff. Nach vorne schaltete die Mannschaft schnell um und kam teilweise zu einfachen Toren. "Wir sind gut in unser Tempogegenstoß-Spiel gekommen. Vor der Umstellung war unsere Chancenverwertung nicht so toll", sagte Konrad.

Bis zum Pausenpfiff konnte der HCS nicht mehr reagieren. "Das hat uns einfach das Genick gebrochen. Damit haben sie unseren besten Spieler aus dem Spiel genommen. In dieser Phase haben wir das Spiel verloren", sagte HCS-Akteur Markus Dier enttäuscht. "Wir haben vorher schon darüber diskutiert, ob wir gegen ihn manndecken. Wenn wir unsere 6-0-Deckung richtig spielen, braucht er keine Sonderbehandlung, aber uns hat einfach die Sicherheit gefehlt", erklärte Birk.

Nach dem Seitenwechsel war der Schwung bei der HSG aber plötzlich dahin. Der HCS bewies Moral und verkürzte den Rückstand durch das Tor von Dominik Gabel auf drei Tore (18:21). Mit zunehmender Spieldauer begann die HSG aber, wieder mehr und mehr zu kombinieren. Spätestens beim 30:21 in der 53. Minute war die Partie entschieden. Beim HCS lief im Angriff nicht mehr viel zusammen. Einzig Felix Lampen war noch der echte Wille anzusehen, Tore werfen zu wollen. "Als wir wieder dran waren, haben wir einfach aufgehört zu kämpfen. Das konnte man schon an unserer Körpersprache sehen. Von der Qualität waren wir nicht schlechter, es fehlt uns einfach an Konzentration", sagte Dier.

Trotz des Sieges sieht Birk noch mehr Potenzial in seinem Team. "Am Anfang waren wir doch sehr verkrampft. Die Mannschaft ist noch jung. Wir trainieren auf einem ganz anderen Niveau. Das zeigt mir, dass wir auf einem guten Weg sind." Auf einem guten Weg ist seine HSG TVA/ATSV in der Tabelle. Nach dem Sieg klettert die Mannschaft vom zehnten auf den achten Platz. Der HCS fällt um einen Rang auf den vorletzten Platz zwölf. Die HSG Dudweiler/Fischbach verlor am Samstag gegen den SV 64 Zweibrücken II mit 31:33 und liegt auf Tabellenplatz neun.

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