Eine ganz besondere Dramaturgie

Eppelborn · Spannend bis zum Schluss: Bei der packenden Begegnung der HF Illtal gegen die HSG Rhein-Nahe Bingen gingen die beiden Handball-Oberligisten mit einem Unentschieden vom Platz. Ein vermeidbarer Fehler kostete die Gäste den Sieg.

 Keine Chance gegen Sven-Malte Hoffmann: Der torgefährliche Außenspieler der Handballfreunde Illtal verwandelte insgesamt acht Mal gegen die HSG Rhein-Nahe Bingen und war damit der beste Torschütze der Partie. Foto: Horst Klos

Keine Chance gegen Sven-Malte Hoffmann: Der torgefährliche Außenspieler der Handballfreunde Illtal verwandelte insgesamt acht Mal gegen die HSG Rhein-Nahe Bingen und war damit der beste Torschütze der Partie. Foto: Horst Klos

Foto: Horst Klos

Handballspiele, die unentschieden enden, haben naturgemäß eine ganz besondere Dramaturgie. So bot auch das Oberligaspiel zwischen den Handballfreunden Illtal (HFI) und der HSG Rhein-Nahe Bingen, Endstand 27:27, den 300 Zuschauern in der Eppelborner Hellberghalle noch vor dem Saarland-Tatort eine spannende Sonntagabendunterhaltung. Sprung in die 55. Spielminute, die starken Gäste führen 25:24 und nehmen eine Auszeit, um die Taktik für die letzten 300 Sekunden zu besprechen.

Doch dann passiert, was eigentlich nicht passieren darf und auf diesem Leistungsniveau auch kaum passiert. Bingen geht mit einem Mann zu viel aufs Feld. Die Zeitstrafe folgt auf dem Fuß. Illtal nutzt die Überzahl zum Ausgleich und zur 26:25-Führung. Da sind noch 150 Sekunden zu spielen. Bis 30 Sekunden vor Abpfiff bleiben die HFI in Führung (27:26), doch dem Aufsteiger aus Bingen gelingt noch der Ausgleich zum 27:27-Endstand.

HSG-Trainer Rainer Sommer gab sich mit dem Punktgewinn zwar zufrieden, musste jedoch einräumen, dass "der Wechselfehler klar auf die Kappe der Bank" gehe. Ohne diesen Faux-Pas wäre mehr drin gewesen, sagte der Trainer selbstkritisch. Illtals Trainer Steffen Ecker stellte angesichts des Spielverlaufs fest, "dass die Punkteteilung wohl in Ordnung geht". Von der 19. Minute (8:7) bis zur Halbzeit hatte Bingen seine hart erkämpfte Führung souverän behauptet. Zur Halbzeit hatten die Gäste dann 13:12 geführt und präsentierten sich als der erwartet starke Gegner. Ein Auswärtssieg schien durchaus möglich.

Nach dem Abpfiff analysierte Volker John, sportlicher Leiter der HFI: "Wir waren phasenweise zu passiv und das Spiel über die Außenpositionen wurde vernachlässigt." Gleichwohl war Außenspieler Sven-Malte Hoffmann mit 8/2 Treffern der erfolgreichste Torschütze des Abends. Doch auch seine sechs Feldtore resultierten vorwiegend durch die schnelle Mitte und die erste Welle. Gegen die formierte Abwehrreihe des jeweiligen Gegners bissen sich beide Mannschaften dagegen oft die Zähne aus.

Insgesamt neutralisierten sich zwei starke Mannschaften auf hohem Niveau, so dass nicht nur die spannenden Schlussminuten das Eintrittsgeld wert waren.

Tore für die HF Illtal: Sven-Malte Hoffmann 8/2, Sebastian Hoffmann 5/3, Tobias Fontaine, Christoph Holz, Daniel Altmeyer, Pascal Meisberger (alle 3), Niklas Kiefer, Oliver Zeitz (je 1).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort