Eine ganz andere Herangehensweise an den Unterrichtsstoff

Merzig · Für die Schüler der Klassenstufe 13 des beruflichen Oberstufengymnasiums in Merzig gab es jetzt eine andere Deutschstunde als gewohnt. Da bald die abiturrelevante Lektüre „Großstadtlyrik“ auf dem Stundenplan steht, kamen zwei professionelle Schauspieler, die eine Auswahl an Gedichten aus der Sammlung vortrugen.

Die beiden jungen Akteure, die zum Ensemble des Theaters Überzwerg in Saarbrücken gehören, kamen mit wenigen Requisiten: mit zwei selbst gebastelten hölzernen Hochhäusern in der Größe zweier Schuhkartons, mit einer Gitarre und einem Ghettoblaster.

Die Schauspieler begannen ihre Vorstellung nach einer freundlichen Begrüßung und spielten dann etwa 45 Minuten ohne Pause durch. Als Zuschauer merkte man, dass die Schauspieler Profis waren. Sehr überzeugend und authentisch trugen sie die Gedichte vor. Sie begleiteten sich selbst durch Percussion auf den Hochhäusern und untermalten ihre Stücke mit passenden Geräuschen der Großstadt. Zum Schluss der Vorführung spielten sie mit der Gitarre das Lied "Ich will nicht nach Berlin" von der Band Kraftklub. Nach der Vorführung standen beide Schauspieler für Fragen zu Verfügung. An den Reaktionen der Schüler konnte man erkennen, dass dieser Einstieg in eine Lektüre eine tolle Erfahrung für sie war. Es ist schwerer, sich selbst in ein Buch hineinzufinden, welches man sich ohne die Schule aus eigenem Interesse niemals gekauft hätte. Die Aufführung änderte dies: Zwischenzeitlich hatte man das Gefühl, selbst im Geschehen der Großstadt zu stecken. So fiel es um einiges leichter, die einzelnen Gedichte zu verstehen.

Zum Schluss lässt sich sagen, dass die Vorführung ein sehr positives Erlebnis für die meisten Schüler war und so mancher jetzt sicher mit einem anderen Gefühl das neue Thema beginnt. Der Dank an die beiden Gäste aus Saarbrücken, die den Zuhörern die neue Sichtweise der Gedichte ermöglicht haben, kam beim Abschied von Herzen.

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