„Einblicke in meine Welt“

Homburg · Es ist nicht das Ende einer Geschichte, das Heinz Ginkel in seiner Galerie zeigt, sondern der gesamte Prozess. Kleinformatige Skizzen stehen in Homburg bis Anfang August großformatigen Bildern einer Serie gegenüber.

 Noch bis zum 3. August zeigt der Homburger Maler Heinz Ginkel in seiner Galerie in der Karlsbergstraße eine Sinfonie in Schwarz und Weiß, viel Licht und akzentuierter Farbsetzung. Foto: Thorsten Wolf

Noch bis zum 3. August zeigt der Homburger Maler Heinz Ginkel in seiner Galerie in der Karlsbergstraße eine Sinfonie in Schwarz und Weiß, viel Licht und akzentuierter Farbsetzung. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Wer in diesen Tagen die Galerieräume des Malers Heinz Ginkel in der Karlsbergstraße betritt, der erlebt ein kleines Wunder. Allerdings alles andere als ein blaues. Denn: Bei Ginkels aktueller Ausstellung "Schwarzweiss" ist der Titel Programm, die Werke der Serie, die er bis zum 3. August zeigt, sind eine Sinfonie der Kontraste zwischen dem Lichtesten und dem Schwärzesten.

Mehr als nur hell und dunkel

Doch Ginkels Arbeiten auf diesen Gegensatz zu reduzieren, wäre nicht bis zu Ende betrachtet, gibt er doch, und darüber klärt der Untertitel seiner Ausstellung auf, der Farbe und natürlich auch dem Licht Raum. Ginkel: "Vom Licht komme ich nicht weg!" So sind in den zurückliegenden Monaten Arbeiten entstanden, die in bester Ginkel'scher Kunst, auch wenn er die Bezeichnung "Künstler" selbst nicht wirklich schätzt, von einem Facettenreichtum künden, der weit über den Gegensatz von Hell und Dunkel, Schwarz und Weiß hinausgeht.

Dass die Galerieräume mit ihrer eigenen und seit langem bestehenden Schwarz-Weiß-Dominanz die Wirkung der Werke noch unterstreichen, erzählt ein bisschen davon, dass Heinz Ginkel auch mit "Schwarzweiss" ganz nah bei sich ist, authentisch eben. "Das Schwarz-Weiße kommt aus der Zeichnung heraus, mit der ja alles anfängt", erzählt Heinz Ginkel im Gespräch mit unserer Zeitung.

Was bei "Schwarzweiss", wie bei allen anderen Serien und Ausstellungen Ginkels fasziniert, ist eines: Der Homburger Maler zeigt nicht das Ende seiner Geschichte , sondern die Geschichte selbst. Es ist der gesamte Prozess - von den ersten kleinformatigen Skizzen und Bildern einer Serie bis hin zu den abschließenden und raumgreifenden Großformaten -, den Ginkel immer wieder in seinen Ausstellungen vor dem Betrachter ausbreitet. Dabei greife er am Anfang selbst in das künstlerische Werden einer Serie stärker ein, "am Ende kaum noch. Dann befinden sich die Bilder in der Auflösung. Es ist eben ein echter Schaffensprozess." So erlebt man als Dritter auch den Weg vom eher Figurativen bis hin zur völligen Abstraktion - und so lassen einen die Arbeiten Ginkels als Betrachter nicht alleine, sondern erzählen über sich auch im Kontext ihrer Entstehung.

Dies öffnet den Blick über das Kunstwerk hinaus auch auf den, der sie erschaffen hat. "Ich gebe so Einblicke in meine Welt. Und damit fahre ich, auch wenn es nicht unbedingt üblich ist, sehr gut. Weil: Der Betrachter will mehr wissen." Doch nicht nur an der Geschichte der Entstehung einer Serie lässt Ginkel so teilhaben, "auch die einzelnen Bilder sind offen, bis zum Malgrund. Man sieht also auch den Schaffensprozess im einzelnen Bild. Man sieht, was passiert."

Dabei stehe diese Offenheit, so Ginkel, auchfür den Teil echter und harter Arbeit, die hinter jeder Kunst steht. "Es geht darum, an einer solchen Serie dran zu bleiben."

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Auf einen Blick Noch bis zum 3. August zeigt der Homburger Maler Heinz Ginkel in seinen Galerieräumen in der Karlsbergstraße 29 in Homburg seine aktuelle Ausstellung "Schwarzweiss - Licht und Farbe". Entstanden sind in dieser Serie rund 150 Arbeiten in unterschiedlichen Formaten im Schaffensprozess von der Skizze bis zur Leinwand. Die Öffnungszeiten der Galerie: donnerstags und freitags von 17 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung unter der Telefonnummer (0 68 41) 6 81 94. thw

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