Verbandsversammlung Saar-Fußballverband unterzeichnet Erklärung gegen Homophobie

Püttlingen · Der komplette Vorstand des Saarländischen Fußball-Verbandes wurde beim Verbandstag wiedergewählt. 518 Vereinsvertreter stimmten zudem über Anträge ab – so auch über die Unterzeichnung der „Berliner Erklärung“.

 Präsident Franz Josef Schumann (l.) und Vize-Präsident Adrian Zöhler wurden beim Verbandstag des SFV in Püttlingen in ihren Ämtern bestätigt. Foto: Ruppenthal

Präsident Franz Josef Schumann (l.) und Vize-Präsident Adrian Zöhler wurden beim Verbandstag des SFV in Püttlingen in ihren Ämtern bestätigt. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Im Püttlinger "Trimm Treff" fand der Verbandstag des Saarländischen Fußball-Verbandes (SFV) statt. 518 stimmberechtigte Vereinsvertreter fanden sich am Samstag vor einer Woche ein, um unter anderem über zahlreiche Satzungs- und Ordnungsänderungen abzustimmen. Nach Grußworten unter anderem von Rainer Koch, Vize-Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Gerd Meyer, Präsident des Landessportverbandes für das Saarland, und Peter Klär vom Ministerium für Inneres und Sport wurde zudem der komplette SFV-Vorstand wiedergewählt. Demnach bleibt Franz Josef Schumann Präsident des mit mehr als 100 000 Mitgliedern größten saarländischen Sportfachverbands.

"Wir haben fünf Stunden lang richtig gearbeitet und uns intensiv mit den Anträgen auseinandergesetzt und - das ist ein positives Zeichen - bei fast allen Anträgen eine klare Mehrheit bekommen", resümierte Schumann und schob nach: "Ich denke, wir haben vernünftige Entscheidungen getroffen. Ich bin rundum zufrieden." Das gilt auch für den positiven Kassenprüfbericht der Jahre 2011 bis 2013, den die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Peter Wöhe gemacht hatte, woraufhin der Verbandstag den alten Vorstand einstimmig entlastete.

"Eindeutig Position beziehen"

Mit Spannung war die Abstimmung über einen Antrag des FV Fischbach erwartet worden, die die Unterzeichnung der "Berliner Erklärung" seitens des SFV bewirken sollte. Aus finanziellen Gründen hatte der SFV eine Unterzeichnung der Erklärung gegen Homophobie und für Vielfalt, Respekt und Akzeptanz im Sport im Gegensatz zu anderen Fußball-Landesverbänden bisher abgelehnt (wir berichteten). "Das Ergebnis war mit nur einer Gegenstimme und drei Enthaltungen eindeutig. Zudem haben wir das Thema als Aufgabe des Verbandes in die Satzung aufgenommen, von daher bin ich sehr zufrieden", sagte Schumann und betonte, dass man sich beim SFV von Anfang an mit den Inhalten der "Berliner Erklärung" solidarisch erklärt und "eindeutig Position" bezogen habe.

Das hatte auch der wiedergewählte Vize-Präsident Adrian Zöhler, als er die Laudatio für Hans-Peter Becker hielt. Die Versammlung ernannte den vor einem Jahr nach langjähriger Tätigkeit als Verbandsjugendleiter ausgeschiedenen 70-Jährigen zum Ehrenmitglied. Zöhler hob Beckers hohen Sachverstand, sein Durchsetzungsvermögen und seinen Weitblick in Sachen Jugendarbeit hervor. Kommissarisch war Rainer Bommer für Becker in das Amt des Verbandsjugendleiters nachgerückt. Er wurde von der Versammlung einstimmig als Nachfolger bestätigt.

In seinem Vorstandsbericht hob Schumann die gute Jugendarbeit im Saarland ebenso hervor wie die im Bereich des Frauenfußballs. Er bedauerte die Entscheidung des Drittliga-Absteigers 1. FC Saarbrücken, die Einrichtung eines Nachwuchs-Leistungszentrums aufzuschieben und formulierte die Forderung: "Wir brauchen ein bundesliga-taugliches Stadion."

Demografischer Wandel

Gleichwohl wurden die Folgen des demografischen Wandels im Laufe der Tagung deutlich. Diese schlagen sich vor allem im Rückgang an Vereinen, Vereinsmitgliedern und Mannschaften nieder. Ihren großen Dank richteten Schumann und andere Redner an alle fleißigen Ehrenamtler in den Vereinen, die einen "unbezahlbaren und unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft" leisteten.