Ein winziges Stückchen Alltag

Freisen · Der Freisener Modellbauclub veranstaltete an Pfingstsonntag seine zehnte Modell- und Spielzeugbörse in der Bruchwaldhalle; zahlreiche Bastler verließen die Börse mit gefüllten Tüten. 80 Händler und Aussteller präsentierten auf 1500 Quadratmetern alles rund ums Hobby.

 Konrad Heimsott mit seiner Modellstadt, in der es sogar ein kleines Rotlicht-Viertel gibt. Foto: ame

Konrad Heimsott mit seiner Modellstadt, in der es sogar ein kleines Rotlicht-Viertel gibt. Foto: ame

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"Die Halle war schon nach zehn Tagen komplett ausgebucht", berichtet Gerd-Peter Werle, Vorsitzender des Modellbauclubs Freisen (MBCF). Die jährlich an Pfingsten stattfindende Modellbaubörse - die größte ihrer Art im Saarland - sei der Höhepunkt im Kalender seines Vereins. Händler und Aussteller aus der ganzen Republik bezogen ihre Stände in der Bruchwaldhalle.

Konrad Heimsott aus Pirmasens präsentierte sein detailverliebt gestaltetes Modellstädtchen. Dort kreuzen Busse die Straßen und setzen sogar den Blinker beim Abbiegen. Auf Knopfdruck picken winzige Hühner in der Wiese. Einmal am Hebel ziehen und schon steigt Rauch auf, woraufhin die Feuerwehr mit Blaulicht zum Einsatzort ausrückt. In der Mitte des Modells ragt ein Freudenhaus empor. Eine Hydraulik hebt das Dach an und offenbart einen kurzen Blick auf das sündige Treiben. "4000 Arbeitsstunden stecken im Modell", sagt Heimsott. Damit habe er schon für Aufsehen bei einer Ausstellung in Paris gesorgt.

Peter Heller, Mitglied des MBCF, bietet bei der Messe einen besonderen Service an: Er baut zierliche LED-Lichter in Modellautos ein. Die stromsparenden Lichtquellen lassen kleine Rettungswagen und Polizeiautos realitätsnah aufleuchten. Bis ein daumengroßes Auto fertig verdrahtet ist, brauche er eine dreiviertel Stunde. "Das kann nicht jeder", sagt Heller. Fingerfertigkeit sei gefragt.

Das größte Thema der Messe sind Modelleisenbahnen. An vielen Ständen gibt es rollendes Material - so nennen die Eisenbahn-Freunde die Loks und Waggons - zu kaufen. Der MBCF hat eine kleine Teststrecke mit unterschiedlichen Spurbreiten aufgebaut, auf der die teils gebrauchten Sammlerstücke auf ihre Fahrtüchtigkeit überprüft werden können.

Die Händler haben zum Teil eine lange Anreise in Kauf genommen, um in Freisen dabei zu sein. Christine Jakoby aus Wuppertal bietet an ihrem Stand stehendes Zubehör in der Baugröße HO an: Menschlein, die kaum so groß wie ein Fingernagel sind, Häusermodelle sowie Streumaterial zur Gestaltung des Untergrunds. "Wir kommen schon seit einigen Jahren hierher", sagt Jakoby, die zusammen mit ihrem Mann in der Nähe eine Ferienwohnung besitzt.

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