Ein Traum ließ die Ideen fließen

Saarbrücken · Mit „Schüssel mit Sprung” hat Angelika Lauriel im Juni ihr drittes Buch für dieses Jahr veröffentlicht. Die 1967 in Saarbrücken geboren Autorin lebt mit ihrer Familie in Heusweiler. Vor der nächsten Lesung im September hat sie mit uns über ihre Arbeitsweise geplaudert.

 Angelika Lauriel liest im September im Heusweiler Rathaus aus ihrem Buch „Schüssel mit Sprung". Foto: Nicole Burkhardt

Angelika Lauriel liest im September im Heusweiler Rathaus aus ihrem Buch „Schüssel mit Sprung". Foto: Nicole Burkhardt

Foto: Nicole Burkhardt

Ein Junge fährt mit dem Bus. Er steigt aus und vergisst sein Notizbuch auf dem Sitzplatz. Das Mädchen, das sich als danach auf den Platz setzt, bemerkt das kleine Buch, schlägt es auf und liest. In diesem Moment wacht Angelika Lauriel auf. Es ist der Beginn, die Idee für ihren ersten Roman. Der Traum lässt sie nicht mehr los. Wie könnte es weitergehen? Was steht in dem Buch? Wie ist die Verbindung zwischen den beiden Protagonisten? "Mir wurde vorher oft gesagt, dass ich schön schreibe und doch ein Buch schreiben solle, aber ich hatte nie eine packende Idee", erklärt Lauriel.

Bis zu diesem Traum. Seitdem hat sie acht Romane geschrieben, Frauenkrimis und Jugendbücher. Im Juni ist ihr drittes Buch in diesem Jahr erschienen "Schüssel mit Sprung". Angelika Lauriel wirkt angenehm zurückhaltend. Anfangs sitzt sie etwas angespannt mit hochgezogenen Schultern auf ihrem Stuhl im Baumschatten neben der Ludwigskirche. Dennoch redet sie gern über ihre Bücher. Mittlerweile hat sie schon genug Bestätigung von ihren Lesern bekommen und kann sich dieses Selbstbewusstsein auch leisten. Lauriels drei Söhne und ihr Mann haben nie einen ihrer Romane gelesen. Ihr Mann kenne die Bücher aus den Lesungen. Ihre Söhne seien etwas "lesefaul".

Nachdem sie in Saarbrücken Übersetzen studiert hatte, bekam sie 2010 den Auftrag, zwei deutsch-französische Jugendkrimis zu schreiben. Heute bestimmt das Schreiben neben dem Familienleben ihren Alltag. "Wenn ich, wie letzte Woche, im Urlaub bin und mal zwei Wochen nicht zum Schreiben komme, werde ich unruhig", sagt die Autorin. Auch die Öffentlichkeitsarbeit lenke sie oft vom Schreiben ab. Facebook , Homepage und E-Mails beantworten gehören eben auch zum Job. Im Saarland habe man es nicht leicht als Schriftstellerin. In anderen Regionen seien die Buchhändler stolz auf "ihre" Autoren und stellten sie ganz vorne ins Schaufenster. "Hier stehen meine Bücher irgendwo ganz hinten in der lokalen Ecke", sagt Lauriel bedauernd.

Inspirieren lasse sie sich natürlich auch von ihrem Umfeld: bestimmte Menschen, ihre Charaktereigenschaften, lustige Situationen oder einzelne Sätze. Das macht die Personen in ihren Geschichten authentischer. Die Leser erinnern sich im besten Fall an ähnliche Personen und Situationen. Am liebsten arbeitet Lauriel an ihrem Schreibtisch zuhause. "Manchmal muss ich die Tür abschließen, um ungestört zu sein", sagt sie und lacht. In ihren Lesungen verbindet Lauriel Literatur, Musik und Schauspiel, sie seien eher ein Event als eine trockene Lesung.

Lesung zu "Schüssel mit Sprung": 19. September, 19 Uhr, Festsaal Rathaus Heusweiler .

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