Ein Stück Fußball-Geschichte

Körprich · Zwölf Jahre hat es gedauert – am Samstag war es nun so weit: In Körprich wird nun auf einem Rasenplatz Fußball gespielt. Die erste Partie bestritt die SG Körprich-Bilsdorf gegen den 1. FC Saarbrücken. Die 1:7 (0:5)-Niederlage war Nebensache. Es wurde gefeiert.

 Körprich-Bilsdorfs Torwart Mike Müller-Adams (Zweiter von links) und Clemens Meiser (Dritter von links) versuchen den Schuss von Saarbrückens Patrick Zoundi (links) zu entschärfen. Fotos: Schlichter

Körprich-Bilsdorfs Torwart Mike Müller-Adams (Zweiter von links) und Clemens Meiser (Dritter von links) versuchen den Schuss von Saarbrückens Patrick Zoundi (links) zu entschärfen. Fotos: Schlichter

 Einmarsch zur Einweihung: Die Mannschaften des 1. FC Saarbrücken (links) und der SG Körprich-Bilsdorf betreten den Rasen.

Einmarsch zur Einweihung: Die Mannschaften des 1. FC Saarbrücken (links) und der SG Körprich-Bilsdorf betreten den Rasen.

Sahin Gören hat am Samstag Fußball-Geschichte geschrieben - Körpricher Fußball-Geschichte. Denn der eingewechselte Angreifer erzielte das erste Tor des Landesligisten SG Körprich-Bilsdorf auf dem neuen Naturrasenplatz des Vereins. Und das gegen keinen Geringeren als den Drittliga-Absteiger 1. FC Saarbrücken . "Ich weiß noch gar nicht, wohin mit meinem Glück", sagte Gören: "Ich hatte schon etwas Angst, dass ich den Ball noch vorbei schiebe, aber er kam ja auf meinen starken linken Fuß." In der 87. Minute hatte Maximilian Croon-Hoffeld von links gepasst - und Gören den Ehrentreffer für die Gastgeber zum 1:7 (0:5) erzielt.

Es war ein Gastgeschenk des Regionalligisten aus Saarbrücken , der in dem Saisonvorbereitungsspiel von Beginn an Werbung in eigener Sache machte: Mittelfeldspieler Christian Sauter trug Einlaufkind Elias zurück zu dessen stolzem Vater. Der Zweijährige fand das "voll cool".

Eiskalt kombinierte dann der FCS. Mounir Chaftar (5. Minute), Aleks Pranjes (14. und 32.), Patrick Schmidt (27.) sowie Patrick Zoundi (38.) sorgten bis zur Pause für klare Verhältnisse. Mike Müller-Adams konnte noch die ein oder andere Möglichkeit entschärfen. "Gegen solche Spieler musst du in jeder Sekunde konzentriert sein, die können immer etwas ganz Unerwartetes machen", sagte der Torwart der SG zur Halbzeit, der in der vergangenen Saison schon mit der SSV Saarlouis gegen den FCS spielen durfte: "Damals habe ich nur drei Tore gefangen. Wichtig ist, dass es nicht zweistellig wird."

Wurde es nicht, weil der eingewechselte Yannick Kallenborn seine Arbeit im Tor der Gastgeber ausgezeichnet verrichtete. Nur Matthew Taylor (63. und 74.) konnte Kallenborn noch überwinden. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir noch mehr Chancen herausspielen und noch mehr Tore machen", sagte FCS-Trainer Fuat Kilic, der nicht zu 100 Prozent zufrieden war mit dem sportlichen Auftritt seiner Mannschaft, der er in Sachen Imagepflege aber nichts vorwerfen kann: "Es war ein Pflichttermin für einen Sponsor, den wir gerne wahrgenommen haben. Denn auch aus solchen Spielen kann man Erkenntnisse mitnehmen."

Die knapp 600 Zuschauer nahmen mit, dass die SG Körprich-Bilsdorf künftig auf einem 105 Meter langen und 68 Meter breiten Naturrasen ihre Heimspiele austragen wird. "Es ist doch der Traum eines jeden Fußballers, auf einem so tollen Naturrasen spielen zu können", sagte der SG-Vorsitzende Dietmar Krohn: "Wir haben zwölf Jahre dafür gekämpft."

Die Freude bei der Eröffnungsfeier war dementsprechend groß. Die Investition von 335 000 Euro - vom saarländischen Innenministerium gab es 145 000 Euro, von der Sportplanungskommission 45 000 Euro, denn Rest steuerte die Gemeinde bei - stellt einen wesentlichen Beitrag zur Zukunftssicherung da.

"Wenn Spieler den Hartplatz gesehen haben, sind sie direkt wieder gegangen", erzählte Krohn, dessen SG 25 000 Euro aufbrachte. Er freute sich: "Heute haben wir eine junge Mannschaft mit vielen Spielern aus der Jugendspielgemeinschaft." Die soll auch dank des neuen Platzes in der Landesliga eine gute Rolle spielen. "Wir hatten gegen den 1. FC Saarbrücken eine gute Trainingseinheit", sagte SG-Spielertrainer Mark Bellmann und blickte auf die Saison voraus: "Unser Ziel ist ein Platz unter den ersten Sechs. Alles darüber hinaus nehmen wir gerne mit."

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