Ein Spiel für Lydia Weis

Saarbrücken · Die Motivation der Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken ist im bevorstehenden Zweitliga-Spiel gegen den SV Weinberg eine besondere: Das Team spielt für die ehemalige Ehrenamtlerin Lydia Weis, deren Heimat auf den Philippinen zerstört worden ist.

 Sabine Blank (r.) verbindet mit dem Spiel gegen Weinberg ein persönliches Schicksal. Foto: Rup

Sabine Blank (r.) verbindet mit dem Spiel gegen Weinberg ein persönliches Schicksal. Foto: Rup

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Am Samstag steht der neunte Spieltag der 2. Frauenfußball-Bundesliga an, und passend dazu empfängt der 1. FC Saarbrücken um 14 Uhr mit dem SV Weinberg den Tabellenneunten im Stadion am Kieselhumes. Trotz vier Plätzen Unterschied trennen beide Teams nur drei Punkte. Um den Anschluss nach oben zu halten, wäre ein Sieg wichtig. Doch mit Weinberg kommt ein unbekannter Aufsteiger nach Saarbrücken, der sich in der Liga etablieren möchte.

Schon im ersten Saisonspiel musste der FCS gegen einen Aufsteiger ran - was mit einer 0:1-Niederlage gegen den VfL Bochum endete. "Das Ziel ist natürlich zu gewinnen, aber wir werden vorsichtig an die Sache rangehen. Weinberg ist ein starker und vor allem kompakter Aufsteiger", warnt Saarbrückens Trainer Winfried Klein und ergänzt: "Ein Ausrutscher kann immer passieren." Sollte er aber am Samstag nicht, denn sowohl Bochum mit einem Punkt Vorsprung,als auch der TSV Crailsheim mit einem Punkt Rückstand warten nur auf solch einen Fauxpas, um den FCS abzuhängen beziehungsweise einzuholen. Umso entschlossener geht der FCS um Mannschaftsführerin Sabine Blank in die Partie gegen Weinberg: "Außer drei Punkten kommt nichts infrage. Wir müssen unsere Chancen besser nutzen, konzentrierter nach vorne spielen und den letzten entscheidenden Pass fehlerfrei spielen", sagt Blank.

Das hatte vergangene Woche beim DFB-Pokal-Aus gegen die SGS Essen (2:4) gefehlt. Doch dadurch lässt weder sich wieder die Kapitänin noch ihre Mannschaft entmutigen: "Ich bin einfach stolz auf das Team. Denn es beweist einfach große Moral, nach einem 0:4 gegen einen Bundesligisten nochmals zurückzukommen. Das nehmen wir mit."

Für zusätzliche Motivation sorgt dieses Mal ein menschliches Schicksal - das der ehemaligen Ehrenamtlerin Lydia Weis. "Lydia war jahrelang die Anlaufstelle aller saarländischen Jugendauswahl-Spielerinnen. Sie ist damals auf die Philippinen ausgewandert, und die Insel, auf der sie lebt, wurde vom Taifun erwischt und nahezu komplett zerstört. Wir alle möchten ihr nun einen Teil von dem zurückgeben, was sie damals für uns getan hat", sagt Sabine Blank: "Lydia war unsere Mutti, ob in der Küche, auf dem Platz oder einfach, um bei Heimweh Tränen zu trocknen. Wir hoffen, somit ein paar Zuschauer zu locken, die vielleicht den einen oder anderen Euro zur Spende übrig haben, um ihr ein wenig Lebensqualität zurück zu geben."

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