Ein neues Netzwerk gegen die Einsamkeit

St Johann · Es gibt viele ältere Menschen, denen ist das Angebot der traditionellen Senioreneinrichtungen zu „altbacken“. Aber wer soziale Kontakte pflegt, lebt zufriedener. Deshalb hat sich in Saarbrücken ein neues Netzwerk gegründet.

Die Kinder und Enkelkinder wohnen weit entfernt, mit dem Ruhestand schlafen viele Kontakte zu Arbeitskollegen ein, alte Freunde sterben. Oft kommt im Alter die Einsamkeit. Im Saarbrücker Stadtteil St. Johann hat der Caritasverband zusammen mit dem Seniorenbeirat der Stadt das "Netzwerk St. Johann - Nauwieser Viertel" gegründet, mit dem die Einsamkeit bekämpft werden soll.

"Wir wollen Menschen ab 55 Jahren und aller Konfessionen miteinander vernetzen", erklären Milena Düsterwald und Stephan Franz vom Saarbrücker Caritasverband das Ziel. Denn Zufriedenheit im Alter wird oft mit der Teilhabe am Leben gleichgesetzt. Und Fachleute bestätigen, wer vernetzt lebt, lebt zufriedener und muss seltener auf professionelle Dienstleistungen und Hilfen zurückgreifen.

Wenn die Mobilität im Alter eingeschränkt ist, dann gewinnt die nähere und nächste Umgebung, also der Stadtteil, für Senioren an Bedeutung. Vielen Senioren ist aber das Angebot der traditionellen Senioreneinrichtungen zu "altbacken". Statt Kaffeekränzchen möchten sie sich lieber selbst engagieren und mitanpacken. Und das sollen sie auch, bringt es Stephan Franz auf den Punkt.

Im Stadtteil St. Johann- Nauwieser Viertel leben zirka 2500 Einwohner, die 55 Jahre und älter sind, erklärt Franz. Und genau die wollen die Netzwerker gewinnen. Zusammen mit der Katholische Kirchengemeinde St. Johann soll im Café Klatsch ein offener Begegnungstreff etabliert werden. Jeden Dienstag ab 14 Uhr kann man sich dort in der Wandelhalle neben der Basilika St. Johann in Saarbrücken ganz ungezwungen nachbarschaftlich begegnen und kennenlernen. Neben dem Café Klatsch soll es später unter anderem Vorträge zu Themen wie Vorsorgevollmachten , Betreuungsverfügungen, gesunde Ernährung, Internet oder sicheres Wohnen geben.

Zukünftig sollen dann gemeinsame Konzert-, Theater-, Kino- oder Museumsbesuche und Spaziergängen, Wanderungen und Ausflüge und andere Freizeitbeschäftigungen folgen.

Das nächste Treffen ist am Mittwoch, 18. Februar, 15 Uhr, im Haus der Caritas in der Johannisstraße 2. Mehr Info:

Tel. (0681) 3 09 06 32 oder info@caritas-saarbruecken.de.

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