Ein Mann, der es nicht so mit den Sternen hat

Saarbrücken · Im Saarländischen Künstlerhaus absolvierte Roland Mönig, der neue Direktor der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, eine weitere Vorstellungsrunde.

 Roland Mönig beantwortete auf dem „Saarbrücker Sofa“ Fragen von Jürgen Albers. Foto: O. Dietze

Roland Mönig beantwortete auf dem „Saarbrücker Sofa“ Fragen von Jürgen Albers. Foto: O. Dietze

Foto: O. Dietze

Nimmt man das "Saarbrücker Sofa" als Prüfung, dann hat sie Roland Mönig, Direktor der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, mit Bravour bestanden. Auf Fragen voll unfreiwilliger Komik ernsthaft und ironiefrei zu antworten, das gelang Roland Mönig jüngst im Saarländischen Künstlerhaus, dem Veranstalter der von dem SR-Journalisten und Kabarettisten Jürgen Albers moderierten Gesprächsrunde. Der Anfang war vielversprechend, sollte man doch etwas über den Menschen Roland Mönig erfahren. Derart, dass er in Bochum geboren, aufgewachsen sei, dort studiert habe, und dass es im Elternhaus Mönigs ein Klavier gegeben habe. "Ein Klavier, ein Klavier", kommentierte dieser mit einem Zitat des Humoristen Loriot dezent und erfasste dabei die Situation auf dem "Saarbrücker Sofa" im Kern, ohne sie bloßzustellen. Nein, keine Rebellionsversuche, bekennt er, auch nicht in der Musik. Uriah Heep und Pink Floyd habe er als Jugendlicher gemocht. Offene Rebellion braucht er auch nicht, denn Roland Mönig besitzt die Fähigkeit, höflich zu antworten und sich dennoch zu verweigern, wie er an diesem Abend bewies, als die Rede auf seinen Abgang aus dem Museum Kurhaus Kleve nach mehr als 16 Jahren kam. Demgemäß vermied er auch den prallen Fettnapf, der sich durch Jürgen Albers unvermeidliche Frage zur saarländischen Eigenart "Hauptsach gudd gess" mit Bezug auf den vormaligen Sofa-Gast, den Sternekoch Klaus Erfort, ergab. Mönig, sich wohl als einziger der Brisanz dieser Frage im Hinblick auf die Vorlieben seines Amtsvorgängers bewusst, beschied unaufgeregt: Nein, er habe es nicht mit Sternen. Auf die Größe komme es nicht an, zitiert Jürgen Albers einen Ausspruch des Jedi-Meisters Yoda aus dem Film "Krieg der Sterne". Das mag für vieles gelten, auch für Fragen. Wichtiger ist, wie der Befragte darauf antwortet: souverän und freundlich, selbst bei merkwürdigen Fragen oder abschweifenden Beiträgen aus dem Publikum, wie schon so oft in den letzten Wochen, in denen Roland Mönig bei Gesprächsrunden in Saarbrücken zu Gast war.

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