"Ein Laden mit handgemachten Sachen ist mein großer Traum"

Saarbrücken. "Gebastelt" hat die in Überherrn aufgewachsene Reiseverkehrskauffrau Simone Groß eigentlich schon immer gerne. Die Kreativität habe sie von ihrem Vater, sagt sie. Ihre Großmutter brachte ihr dann die Handarbeit näher. Sie verabredeten sich zu Häkel- und Nähkursen. Die ersten Topflappen entstanden. Doch dabei sollte es nicht bleiben

 Vom Topflappen zum eigenen Designlabel - Simone Groß bei der Arbeit für ihre "Mimi's Kitschcompany". Foto: Patricia Müller

Vom Topflappen zum eigenen Designlabel - Simone Groß bei der Arbeit für ihre "Mimi's Kitschcompany". Foto: Patricia Müller

Saarbrücken. "Gebastelt" hat die in Überherrn aufgewachsene Reiseverkehrskauffrau Simone Groß eigentlich schon immer gerne. Die Kreativität habe sie von ihrem Vater, sagt sie. Ihre Großmutter brachte ihr dann die Handarbeit näher. Sie verabredeten sich zu Häkel- und Nähkursen. Die ersten Topflappen entstanden. Doch dabei sollte es nicht bleiben. 2010 liefen die ersten kitschig gemusterten Stoffe über ihre Nähmaschine. Ihr Label "Mimi's Kitschcompany" war geboren.

Den Namen Mimi hatte sich Simones Neffe ausgedacht, der ihren Namen lange nicht aussprechen konnte. "Mimi" Groß versuchte sich zunächst an Schminkmäppchen und Handyhüllen, später kamen Kissen und Plüschtiere dazu. Was ihre Produkte jedoch so kitschig macht, sind besonders die Stoffe und Verzierungen. Sterne, Herzen, Punkte, Hauptsache schön farbig und gemustert. Ein bisschen Pink, ihre Lieblingsfarbe, steckt jedoch in jedem Produkt und sei es nur der Faden, mit dem ein Knopf vernäht wurde. Ihr Selbstgemachtes sei deshalb auch eher "Mädchenkram".

"Eulen sind besonders im Trend", erzählt Simone. Ihr Lieblingsmuster ist jedoch das mit den Matroschka-Puppen. Jedes Kissen, jede Handyhülle und jede Krabbeldecke ist ein Unikat. "Ich benutze die verschiedenen Stoffe zwar immer wieder, aber immer in einer anderen Kombination", erzählt die bekennende Perfektionistin, "ich lege großen Wert darauf, dass jedes Stück anders aussieht". Auch die Details spielen für sie eine große Rolle. Einige der Produkte sind sogar mit besonderen Erinnerungsstücken versehen. Denn ihre Großmutter überließ ihr eine Knopfsammlung. "Lange waren mir die Knöpfe meiner Oma zu schade zum Vernähen, aber irgendwann habe ich sie doch benutzt." Die alte Melitta-Dose, in der die Knöpfe aufbewahrt wurden, steht immer noch an ihrem Arbeitsplatz.

Mit der Geburt ihres Sohnes Pepe wurden auch neue Ideen geboren: Krabbeldecken, Lätzchen, Schmusetücher und vieles andere. Aber auch ein weiteres Projekt bahnte sich an. Anlass gab ihr Sohn Pepe, der zu früh zur Welt kam. Immer wieder stieß sie im Klinikum Saarbrücken auf den Verein Känguruh-Kinder, der die dortige Frühgeborenenstation unterstützt. Für die Hilfe in der schwierigen Zeit wollte sie Danke sagen. Also nähte sie dutzende kleine Stoffschweine, verkaufte sie für fünf Euro und spendete je drei Euro an den Verein. Insgesamt 400 Euro kamen zusammen. Damit aber nicht genug. In naher Zukunft will Simone einen Kreativ-Workshop anbieten. Keinen üblichen Nähkurs, sondern einen nach ihrem Geschmack, mit vielen Dingen, die das Leben bunter machen, so auch das Motto ihres Labels. "Ein eigener Laden mit handgemachten Sachen am Sankt Johanner Markt ist mein großer Traum", sagt die kreative Mutter.

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