1952 war das im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Hotel Excelsior in der Bahnhofstraße 111 wiedereröffnet worden. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatten hier zahlreiche Berühmtheiten Hof gehalten, darunter auch die Schauspielerin und Sängerin Zarah Leander und der Philosoph José Ortega y Gasset.

Dass das Excelsior auch nach dem Krieg als erste Adresse galt, zeigen die Eintragungen in dem Gästebuch aus dem Besitz von Günter Georgi. Handschriftliche Eintragungen finden sich unter anderem von dem Schriftsteller John Knittel, dem Sänger Vico Torriani, dem Dichter Fritz von Unruh, dem Clown Charlie Rivel, der Sängerin Caterina Valente, Johannes Heesters, Willy Millowitsch und dem Kabarettisten Heinz Ehrhardt. Auch Staatsoberhäupter, Politiker und Adlige gaben sich in den 1950er und 60er Jahren im Excelsior die Klinke in die Hand. So verewigten sich in dem Gästebuch etwa Herzog Ernst August von Braunschweig-Lüneburg, Prinz Abdullah aus Saudiarabien und Hubert Ney, Ministerpräsident des Saarlandes.

Willy Brandt, der 1969 zum Bundeskanzler gewählt wurde, übernachtete im Juni 1965 im Excelsior. Auch zahlreiche Profisportler stiegen hier ab. Viele von ihnen - darunter der Fußball-Weltmeister Fritz Walter - verzichteten auf mehrzeilige Widmungen, sondern klebten stattdessen eine signierte Autogrammkarte in das Gästebuch. Bei der Handballmannschaft FC Barcelona und den Fußballern von Borussia Dortmund unterschrieb gleich die ganze Mannschaft, Radrennfahrer der Tour de France wiesen stolz auf ihre Siege hin. Die Artisten des Jongleur-Trios "The Villiam's" sind die letzten, die sich in dem ledernen Gästebuch verewigten. Das zusammengeklappte Foto, das die Künstler in das Album einklebten, ist auf den 22. März 1960 datiert. Elf Jahre später, im November 1971, wurde das Hotel Excelsior geschlossen. Die Fassade des einst prächtigen Hauses, in dem sich jetzt die Landesbausparkasse befindet, ist heute nicht wiederzuerkennen.