Makel, die der Ausgrenzung dienen, lassen sich überall finden. "Afrika ist ein Kontinent voller Mythen und Legenden," setzt er an und legt die Djembe beiseite. "Die Toten sind niemals tot," sie bleiben als Geister und bewirken Gutes und Schlechtes.

Dem Dorfjungen Sanggo prophezeien sie ein großes Schicksal. Seine Eltern ertrinken beim Fischfang, der Waise lebt fortan bei seiner Großmutter. Er schlägt sich tapfer, wird älter und erlangt als guter Jäger und Heilkundiger hohes Ansehen im Dorf. Der König sieht den potentiellen Rivalen und besinnt sich auf den fest verankerten Glauben, ein alle ins Verderben reißender Fluch laste auf Waisenkindern. Also entledigt man sich ihrer am besten mittels der Schlangengrube.

"Schlangengrube" - wie auf ein Stichwort stürzen ein gutes Dutzend Zweitklässler aus Bous zur Toilette. Mag sein, dass der etwas stockende Vortrag die Konzentration nach vierzig Minuten erlahmen ließ.

Der Autor verrät, dass Sanggo gerettet wird und schließlich als weiser König die grausame Tötung der Waisenkinder beendet. Ein Lehrstück zur "wie die Politiker immer sagen, Völkerverständigung", das Taba Keutcha bewusst in der, von hier aus gesehen, Fremde angesiedelt hat.

Seiner Erfahrung nach wird das universale Thema von Vorurteil und Verfemung aus der Distanz deutlicher. Sein Buch richte sich eigentlich an Erwachsene. Den Kindern gefällt es auch. Ob in Kamerun viel Fußball gespielt werde, wollen sie wissen, und wie alt er sei.

Nächste Lesung von Taba Keutcha aus "Sanggo, der Waisenjunge" an diesem Samstag, 21.Mai, 14 Uhr, Schloss, Raum 2.