Ein Grund zum Feiern: Wo Nachbarn rasch zu Freunden wurden

Saarbrücken · Über ihr Leben selbst bestimmen wollten junge Leute, die 1995 in die Preußenstraße zogen. Die Multiple-Sklerose-Kranken bekamen nicht zuletzt von ihren Nachbarn beispielhafte Hilfe. Auch das macht dieses Wohnprojekt so erfolgreich.

Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Saar blickt auf 20 Jahre ambulantes selbstbestimmtes Wohnen in der Preußenstraße zurück. Mit sechs jungen Menschen, die an Multipler Sklerose erkrankt und auf Unterstützung im Alltag angewiesen waren, startete im Sommer 1995 das Wohnprojekt. Die Hilfen bestanden aus hauswirtschaftlicher, pflegerischer und sozialpädagogischer Unterstützung und sollte die jungen Leute befähigen, einen Haushalt weiterzuführen. Die DMSG kaufte in einem Mehrfamilienhaus in der Preußenstraße eine Etage und richtete sie barrierefrei her. Vorgesehen waren zwei Gemeinschaftswohnungen für je zwei Personen sowie zwei Einzelwohnungen. Schnell zeigte sich ein sehr großer Bedarf an ambulanter Versorgung und Betreuung. Von alleinstehenden, meist körperlich behinderten jungen Erwachsenen gab es eine rege Nachfrage nach der Kombination aus Wohnung und Unterstützung. Heute werden 38 Menschen mit neurologischen Grunderkrankungen beim ambulanten selbstbestimmten Wohnen versorgt. Besonders wichtig sind respekt- und verständnisvolle Nachbarn . Ein Fest (siehe Info) soll Dank dafür sein. Wie die DMSG Saar berichtet, seien barrierefreie bezahlbare City-Wohnungen noch Mangelware.

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Auf einen BlickDie Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Saar lädt für den 12. und 13. Juni zum 10. Nachbarschafts- und Inklusionsfest in die Preußenstraße 9 ein. Freitags beginnt das Fest - Schirmherrin ist Oberbürgermeisterin Charlotte Britz - um 18 Uhr mit Umtrunk und Gegrilltem, am Samstag spielt ab 12 Uhr "uffgeBrassd". Es gibt südamerikanische und Saar-Spezialitäten sowie eine Kuchentheke. Ab 18 Uhr spielt Creme 80. Angekündigt ist ein Kinderprogramm. wp

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