Ein fast schon magischer anmutender Ort

Saarbrücken. Viele Leute sammeln Tierfiguren und zeigen das auch deutlich. Wer kennt nicht einen Raum, der vor Schildkröten, Eulen oder Fröschen in allen Formen und Farben schier überquillt? Sonja Lafontaine-Luxenburger hat sich dagegen in ein Tier verguckt, das selten gesammelt wird: den Pinguin

 Sonja Lafontaine-Luxenburger mit ihren Hunden Mara, Oskar und Bobi (von links). Foto: Becker&Bredel

Sonja Lafontaine-Luxenburger mit ihren Hunden Mara, Oskar und Bobi (von links). Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Viele Leute sammeln Tierfiguren und zeigen das auch deutlich. Wer kennt nicht einen Raum, der vor Schildkröten, Eulen oder Fröschen in allen Formen und Farben schier überquillt? Sonja Lafontaine-Luxenburger hat sich dagegen in ein Tier verguckt, das selten gesammelt wird: den Pinguin. Aus der Begründung: "Immer aufrecht und adrett angezogen, scheinbar ernsthaft und geschäftig - aber eigentlich nur hinreißend komisch!"Die Leiterin der Saarbrücker Akademie für berufliche Fort- und Weiterbildung "r.o.m.b.u.s." - die Buchstaben stehen für Recht, Organisation, Medizin, Betriebswirtschaft, Unternehmensführung, Steuern - hat ihre Pinguine, ob aus Glas, Porzellan, Stoff oder als Süßigkeit, subtil platziert, der Besucher kommt erst nach einiger Zeit darauf, dass sich diese Tiere hier im wahren Wortsinn zu sammeln scheinen. Die Akademie befindet sich in repräsentativer Lage gegenüber der Europa-Galerie, im ersten Stock des Hauses, wo früher die Berufsgenossenschaft und die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar daheim waren.

Augenfällig ist dagegen die Präsenz dreier Charakterköpfe, die aus Tod verheißenden osteuropäischen Gefangenschaften befreit wurden, nun den Büroalltag durchstreifen und sozusagen zum Inventar gehören: Die Hunde Oskar, Mara und Bobi machen sich bisweilen sogar als Therapeuten nützlich, etwa wenn sie nervösen Prüflingen zum Kraulen zur Verfügung stehen. Sonja Lafontaine-Luxenburger arbeitet sehr viel. Sie hält sich meist, und das auch an Wochenenden, von früh bis spät im Büro auf und hat die "Landschaft" aus funktionalen USM-Regalmöbeln, Parkettboden, ledernen Sesseln und gläsernen Tischen mit allerlei persönlichen Gegenständen bereichert: Bilder und Plastiken aus den Schuljahren der inzwischen erwachsenen Söhne, eine versilberte Teekanne aus der Studienzeit, ein sehr alter Holzschrank von der Ile de Ré am Atlantik. Auf dem Schreibtisch akkurate, wenn auch oft ziemlich hohe Stapel sowie der wegen seiner Funktionalität geschätzte Laptop einer sehr angesagten US-Firma.

Die sehr persönliche Atmosphäre bestimmt das gesamte Klima im Unternehmen und ist, wie die Chefin versichert, auch gewollt, damit sich die Seminarteilnehmer wohlfühlen. Trotz der zahlreichen Mitarbeiter und geschäftiger Fortbildungs-Alltage ist das Geräuschniveau in diesem Unternehmen phänomenal niedrig. Man hört keine Türen, keine Klingel und nicht das Läuten der Telefone - ein fast schon magisch anmutender Ort, an dem auch Oskar, Mara und Bobi sich lautlos zu bewegen scheinen. Die Pinguine ja sowieso.

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