Ein Dylan-Abend ohne Lagerfeuer-Hits

Saarbrücken · "Don't follow leaders, watch the parkin' meters": Diese - vom Kontext losgelöst kryptische - Zeile aus Bob Dylans "Subterranean Homesick Blues" machte ein Saarbrücker Quintett zum Motto eines Konzerts und lieh sich obendrein noch den Namen aus: "The Parkin' Meters play Bob Dylan " hieß es am Freitag und Samstag im gut besuchten Theater im Viertel.

Wo keine mitschrammelfähigen Lagerfeuer-Hits wie "Blowin' in the wind" erklangen, sondern Neuinterpretationen unbekannterer Titel, um die musikalische wie thematische Bandbreite des einflussreichsten amerikanischen Sängers und Songschreibers zu demonstrieren.

Zippo Zimmermann (der mit dem Genie den bürgerlichen Nachnamen gemein hat) führte durch den Abend, verlas unter der Stehlampe parabelähnlich verklausulierte Prosatexte von Dylan, die als Schlüssel zu dessen Werk dienen, und gab mit Klavier, Ukulele, Klarinette und Stimme den Ton an. Die Rhythmusgruppe (Felix Hubert, Kontrabass; Martial Frenzel, Schlagzeug) webte ein fein strukturiertes Groovegespinst, und während Lead-Sängerin Awa Taban Shomal Protestsongs und Liebesballaden gleichermaßen meisterte, steuerte Friederike Simon (auch Background-Gesang) mit der Violine Farbtupfer bei.

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