Ein Debakel zum Abschied

Saarbrücken · Das letzte Spiel vor eigenem Publikum stellt man sich anders vor: Frauenfußball-Zweitligist 1. FC Saarbrücken hat gegen 1899 Hoffenheim II eine 0:9 (0:4)-Klatsche kassiert. Das Debakel stellte die Verabschiedung von vier Spielerinnen in den Hintergrund.

 Abschied mit Geschenken und einer 0:9-Klatsche: Sarah Alt, Miriam Kiczka, Tesa McKibben und Julia Leykauf (von links) verlassen den 1. FC Saarbrücken. Foto: Wieck

Abschied mit Geschenken und einer 0:9-Klatsche: Sarah Alt, Miriam Kiczka, Tesa McKibben und Julia Leykauf (von links) verlassen den 1. FC Saarbrücken. Foto: Wieck

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Das Wetter war klasse. Eigentlich der perfekte Rahmen für das letzte Saisonheimspiel des 1. FC Saarbrücken in der 2. Frauenfußball-Bundesliga und die Verabschiedung einiger Spielerinnen. Gut, dass nur etwa 170 Zuschauer im Kieselhumes-Stadion beides miterleben wollten. Denn am Ende stand ein Debakel nach einer katastrophalen Leistung - und ein unwürdiger Abschied für die vier Akteurinnen, die den FCS verlassen werden. Gegen 1899 Hoffenheim II kassierte der vor der Saison als Aufstiegsfavorit bezeichnete FCS eine 0:9 (0:4)-Niederlage. Die Tore erzielten Franziska Harsch (19. Minute), Annika Eberhardt (27., 30.), Jana Beuschlein (44., 48., 58.), Selina Häfele (57., 78.) und Silvana Chojnowski (81.).

Während die Hoffenheimerinnen den Meistertitel feierten, sagte Tesa McKibben auf Wiedersehen. "Ich habe das Gefühl, dass ich hier lange noch nicht fertig bin. Leider muss ich zurück in die USA und mich an beiden Sprunggelenken operieren lassen", erklärte sie. Ob sie nochmal das FCS-Trikot tragen wird, ist offen.

Auch Sarah Alt und Miriam Kiczka wurden verabschiedet. Sie beenden aus beruflichen Gründen ihre Karriere. Julia Leykauf hängt im Alter von 28 Jahren ihre Fußballschuhe an den Nagel. "Ich habe irgendwie das Gefühl, es reicht jetzt. Ich habe mir das gut überlegt", erklärte die letzte verbliebene Stammspielerin aus der Bundesliga-Saison 2010/2011.

Leykauf ist ein Verlust für die Mannschaft, in der es über die Saison starke Leistungsschwankungen gab. In den vergangenen zwei Jahren mussten routinierte Spielerinnen wie Sarah Schatton, Sarah Karnbach und Sabine Blank ersetzt werden - was nicht gelungen ist. "Es ist schwer, aber jetzt müssen Spielerinnen wie Christina Ehl, Lena Ripperger oder Jacqueline De Backer übernehmen", sagte Leykauf. Doch gerade De Backer hat eine Saison zum Vergessen hinter sich. Einst Stammspielerin, saß sie in dieser Spielzeit oft auf der Ersatzbank. Wie es mit ihr weitergeht, ist unklar. "Ich muss mir erstmal Gedanken machen. Ich will so eigentlich nicht aufhören oder woanders anfangen. Ich liebe diese Mannschaft und habe ihr viel zu verdanken", sagte die Stürmerin.

Ihr Trainer Winfried Klein erklärte mit Blick auf die kommende Saison: "Wir sind natürlich schon am Arbeiten. Vielleicht unterschreibt in den kommenden Wochen die ein oder andere Spielerin." Entscheidend wird die Ergänzung des Kaders mit erfahrenen Spielerinnen, die der jungen Mannschaft zu Konstanz verhelfen, so dass sie den Aufstiegsambitionen gerecht werden kann. Diese Saison reicht es für den FCS wohl nur zu Platz vier. Da Hoffenheim II nicht aufsteigen darf, freut sich statt den Saarbrückerinnen Borussia Mönchengladbach über den Aufstieg.

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