Ein Bonbon für engagierte Helfer

Regionalverband · Im Saarland engagieren sich rund 400 000 Menschen in Ehrenämtern – die meisten im Regionalverband. Jetzt sollen sie eine Anerkennung erhalten – aber nur, wenn sie insgesamt 250 Stunden im Jahr arbeiten und das seit mehr als fünf Jahren.

 Ein Muster der neuen Ehrenamtskarte. Foto: Regionalverband

Ein Muster der neuen Ehrenamtskarte. Foto: Regionalverband

Foto: Regionalverband

"Es ist eine kleine Karte mit großer Bedeutung", sagte Regionalverbandsdirektor Peter Gillo. Am 31. Januar unterzeichnete er mit dem saarländischen Sozialminister Andreas Storm in der Staatskanzlei den Einführungsvertrag für die Ehrenamtskarte im Regionalverband. In zwei anderen Kreisen gibt es solche Karten schon. Sie gelten zwei Jahre. Ihre Inhaber müssen zu bestimmten öffentlichen Einrichtungen weniger Eintritt bezahlen.

Doch nicht jeder Ehrenamtler bekommt eine. Wer sie beantragen will, muss mindestens fünf Stunden pro Woche oder insgesamt 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich arbeiten. Seit mehr als fünf Jahren.

Gillo betonte zudem, die Karten seien als Geste der Anerkennung gedacht und bieten nicht nur materielle Anreize. Und Storm ergänzte: "Der Alltag der engagierten Ehrenamtler soll damit erleichtert werden."

250 Besitzer gibt es bis jetzt. Denn in den Landkreisen Neunkirchen und Merzig-Wadern kann man die Karte bereits seit einem Jahr beantragen und nutzen. Mit den anderen Landkreisen verhandle man noch, berichtete Horst Peter Eisenbeis von der Staatskanzlei: "Wir hoffen, die Karte sobald wie möglich im ganzen Saarland anbieten zu können." Denn dann steige auch ihr Wert. 100 000 Euro standen im Landeshaushalt 2012 für die Einführung der Karte zur Verfügung. 2014 kommen 12 000 dazu. Für die Einführung der Karte in den übrigen drei Landkreisen bleiben 48 000 Euro. Das Saarland ist das elfte Bundesland, das die Karte einführt.

Neben der offiziellen Anerkennung des Engagements soll die Karte auch Interesse an der ehrenamtlichen Arbeit wecken, sagte Gillo. Die bestehenden Organisationsstrukturen wolle man halten, obwohl das in manchen Bereichen schwer falle. "Es kommen aber immer neue Formen des Engagements hinzu", betonte Eisenbeis.

Ermäßigungen gibt es in Einrichtungen des Landes und der beteiligten Kreise. Der Regionalverband selbst bietet Vergünstigungen für mehrere seiner kulturellen Angebote, etwa den einmal kostenlosen und danach ermäßigten Besuch im Historischen Museum in Saarbrücken.

Auch bei der Volkshochschule gibt es Ermäßigungen. Für die beteiligten Einrichtungen könne die Karte ein Wirtschaftsfaktor sein und zu mehr Besuchen anregen, meinten die Macher.

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