Ein Aufsteiger, der zum Absteiger wird

Diefflen · Im kuriosen Titelrennen der Handball-Saarlandliga könnte an diesem Sonntag die Entscheidung fallen. Wird die Mannschaft der HG Saarlouis II beim HC Dillingen-Diefflen vorzeitig Meister, steigt sie nicht auf, sondern ab.

Gewinnt die HG Saarlouis II an diesem Sonntag (17.30 Uhr) in der Sporthalle Diefflen das Top-Spiel beim HC Dillingen Diefflen, ist die Meisterschaft in der Handball-Saarlandliga perfekt. Zwei Spieltage vor Saisonende hätten die Verfolger keine Chance mehr, dem Spitzenreiter den Titel streitig zu machen. Aber das will auch gar keiner. Denn auf den damit verbundenen (Pflicht-) Aufstieg in die kostspielige Oberliga ist keiner heiß. Die jüngsten Ergebnisse legen diese Vermutung nahe. Die 24:34-Niederlage des Tabellenzweiten HC Schmelz beim TV Kirkel (9.) erklärt HC-Spieler-Trainer Martin Rokay aber so: "Wir hatten Ausfälle, sind mit dem stärksten Kader angetreten, der verfügbar war. Die Niederlage fiel am Ende zu hoch aus." Im letzten Heimspiel gegen den TBS Saarbrücken (Samstag, 19 Uhr, Primshalle Schmelz) will Rokay wieder punkten. "Wir spielen auf Sieg und versuchen, Platz zwei zu verteidigen", sagt er.

Die Kampfansage von Jürgen Diné an Saarlouis lautet ähnlich. "Der Gegner kann bei uns alles klar machen, aber wir werden es ihm nicht leicht machen", verspricht der Vorsitzende des HC Dillingen-Diefflen im Prestige-Duell vollen Einsatz. Und anders als in den letzten zwei Spielen werde der Tabellendritte diesmal wieder mit dem stärksten Kader aufs Feld gehen. Das jüngste Personal-Karussell erklärt Diné so: "Wir haben unser Saisonziel längst erreicht und keine Aufstiegsambitionen. So konnten wir unseren Perspektiv-Spielern mal die Möglichkeit geben, in der hohen Spielklasse Erfahrungen zu sammeln", erklärt Diné die 27:40-Pleite bei der VTZ Saarpfalz II.

Die HGS II hat zuletzt in Homburg mit 40:30 gewonnen und es nun in der Hand, die von Trainer Danijel Grgic eingeforderte Meisterschaft vorzeitig einzutüten. Kurios: Gelingt das, wird sich der Jubel beim Liga-Primus in Grenzen halten. Der Grund: Kein Saarlandligist hat bis zum Meldeschluss am 30. April einen Startplatz in der Oberliga beantragt. Gemäß der Richtlinien des Handball-Verbandes Saar heißt das: Der Saarlandliga-Meister steigt nicht auf, sondern wird in die Bezirksliga strafversetzt.

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