Ehrenamtliche helfen Senioren

Saarbrücken · Die älteren Menschen sollen so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung wohnen. Dafür setzt sich der Seniorenbeirat der Stadt Saarbrücken ein. Damit das gelingt, sollen möglichst viele Akteure zusammenarbeiten.

Als Vorsitzender des Seniorenberiates weiß Lothar Arnold, wo die Saarbrücker Senioren der Schuh drückt: "Ältere Menschen werden unsere Gesellschaft mehr und mehr prägen und viele stellen sich die Frage: Wie kann ich im Alter gut leben? Hierzu hat die Bundesregierung nun den siebten Altenbericht der Sachverständigenkommission mit dem Thema "Sorge und Mitverantwortung in der Kommune - Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften' mit einer Stellungnahme des Bundesministeriums verabschiedet."

Wie Arnold erklärt, wird hiermit zum ersten Mal die kommunale Daseinsvorsorge aus der Perspektive der älteren Menschen umfassend beleuchtet. Der Bericht macht deutlich, dass in vielen Bereichen Verbesserungen erreicht werden können, wenn Akteure stärker kooperieren, sich austauschen und abstimmen. "Hierbei sind die lokalen Rahmenbedingungen wichtig, nur so wird es möglich sein, dass Menschen weitgehend selbstständig und selbstbestimmt bis ins hohe Alter in ihrer vertrauten Wohnumgebung bleiben können", weiß Arnold. Daher würden die bereits in allen Bezirken der Landeshauptstadt zum Thema "Wohnen und Leben im Alter" organisierten Aktionstage wegen der großen Resonanz der Bewohner auch dieses Jahr in Alt-Saarbrücken und in Saarbrücken-Güdingen fortgesetzt.

Das junge Jahr bringe Veränderungen mit sich, die vor allem Senioren betreffen. So ist das neue Pflegestärkungsgesetz II in Kraft getreten, es gibt anstatt bisher dreier Pflegestufen nunmehr fünf Pflegegrade. Arnold: "Für Menschen, die bereits eine Leistung aus der Pflegekasse erhalten, werden sich keine Verschlechterungen ergeben. Viele Kranke und Pflegebedürftige, die bisher noch keine Leistungen erhalten haben, erhalten aber eine Chance auf Besserstellung."

Auch im laufenden Jahr wird der Seniorenbeirat der Landeshauptstadt Saarbrücken die monatlichen Sprechstunden im Rathaus St. Johann anbieten. Diese sind jeweils am ersten Mittwoch eines jeden Monats, fällt dieser auf einen Feiertag, verschiebt sich die Sprechstunde um eine Woche. Die hier vorgetragenen Anregungen werden im Seniorenbeirat besprochen und dann an den Stadtrat oder dessen Gremien weitergeleitet.

Im Rahmen der Nachbarschaftsnetzwerke werde auch ein Projekt "Gemeinsam statt einsam" zunächst mit dem Netzwerk Gute Nachbarschaft Eschberg angeboten, wobei ehrenamtlich Tätige als Zeitgeber und zu betreuende Personen als Zeitnehmer zusammengebracht werden, um Mitmenschen zu begleiten.

Hier wird von einem wöchentlichen Zeiteinsatz der Ehrenamtler von etwa zwei bis drei Stunden ausgegangen, wobei Kooperations- und Teamfähigkeit sowie Einfühlsamkeit erforderlich sind. Als weitere Netzwerke für diese Aktion sind Alt-Saarbrücken und Bruchwiese vorgesehen.

Fortgeführt wird auch der Generationendialog, der junge und alte Menschen zusammenbringen soll, da durch die verschiedensten Einflüsse heute fast keine Großfamilien mehr vorhanden sind. Hier soll durch Gedankenaustausch ein Kontakt hergestellt werden, der sowohl die Jugendlichen wie auch die Generation "60 plus" zum Nachdenken anregen soll.

Zum Thema:

Auf einen Blick In Saarbrücken gibt es elf Netzwerke. Die bestehenden Netzwerke sind ein Beispiel gelebter Nachbarschaftshilfe und eine ideale Organisationsform für das Projekt des Regionalverbandes Saarbrücken zur Förderung von Maßnahmen der gesellschaftlichen Teilhabe von Seniorinnen und Senioren in der Stadt Saarbrücken . al

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