Ehepaar erschlagen – Sohn vor Gericht

Saarbrücken · Wegen Totschlags muss sich ab morgen ein Mann (35) aus Saarbrücken vor dem Landgericht verantworten. Er soll seine Eltern mit einem Hammer erschlagen und die Leichen hinter einem Schrank im Keller versteckt haben.

 In diesem Haus am Rotenbühl soll ein Mann seine Eltern umgebracht haben. Foto: Becker&Bredel

In diesem Haus am Rotenbühl soll ein Mann seine Eltern umgebracht haben. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

. Rund ein halbes Jahr nach dem blutigen Familiendrama im Saarbrücker Villenviertel am Rotenbühl beginnt morgen der Strafprozess gegen den 35 Jahre alten Sohn, der seine Eltern mit einem Hammer erschlagen haben soll. Die Tat ereignete sich nach Erkenntnis der Ermittler am frühen Abend des 8. April in dem gemeinsam bewohnten Einfamilienhaus.

Laut Anklageschrift gab es an jenem Abend wahrscheinlich Streit innerhalb der Familie. Dabei soll der Angeklagte seine beiden Eltern nacheinander getötet haben. Zuerst habe er seiner 69 Jahre alten Mutter mehrere Messerstiche in den Hals versetzt, die allein für sich eventuell bereits tödlich waren. Dann habe er mit einem Hammer auf den Kopf der Mutter eingeschlagen. Etwa zu diesem Zeitpunkt dürfte der 70 Jahre alte Vater des Mannes dazu gekommen sein. Der Angeklagte soll ihn mit mehreren Hammerschlägen auf den Kopf getötet haben. Die Leichen soll der Angeklagte in Plastikplanen gewickelt und im Keller versteckt haben.

Der 35-Jährige schweigt bislang zu den Vorwürfen. Einer seiner Verwandten hatte kurz nach der Bluttat die Polizei alarmiert und das Ehepaar vom Rotenbühl als vermisst gemeldet. Der Sohn geriet daraufhin zwar unter Verdacht, sagte aber nichts zu den Ermittlern. Allerdings beschrieb er einer Angehörigen den späteren Fundort der Leichen in dem Kellerversteck hinter einem Schrank. Daraufhin wurde der 35-Jährige festgenommen und kam in Untersuchungshaft.

Nach Ansicht der Ermittler wird der Mann durch die vor Ort gefundenen Spuren und weitere Indizien als Täter überführt werden. Warum er seine Eltern erschlagen haben sollte, ist bislang jedoch unklar. Möglicherweise könnte die Ursache in familiären Spannungen zu finden sein. Angeblich soll es des Öfteren Streit zwischen den Eltern und dem Sohn gegeben haben. Dabei soll es um den Lebenswandel des beschäftigungslosen Sohnes gegangen sein, der in einer vermüllten Wohnung in dem ansonsten beschaulichen und gepflegten Anwesen der Eltern lebte. Vielleicht gab es auch am Abend der Bluttat einen solchen Streit. Die Antwort darauf kennt aber allein der Angeklagte. Ob er vor Gericht sein Schweigen brechen und etwas zur Tat und deren Hintergründen aussagen wird, ist offen.

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