Dudweiler konzentriert seine Hilfsangebote

Dudweiler · Dass in der Dudweiler Ortsmitte die sozialen Probleme groß sind, ist seit langem bekannt. Nun wollen Stadtverwaltung und Regionalverband armen Familien mit einer Anlaufstelle in der Dudo-Galerie besser helfen.

Nach Malstatt und Burbach werden nun auch in Dudweiler die Angebote für Kinder und Eltern in Not ausgebaut. Noch in diesem Jahr will die Stadt Saarbrücken zusammen mit dem Regionalverband und einem "Freien Träger" - das sind die Kirchen oder Wohlfahrtsverbände - die Unterstützung für Kinder und Eltern in sozial schwierigen Situationen dort bündeln. Rund um den zentralen Platz "Am Anger" werde ein Kinder- und Elternbildungszentrum aufgebaut, teilte Erik Schrader, Dezernent für Bildung, Kultur und Wissenschaft der Stadt Saarbrücken, der SZ mit. Heute gebe es im Dudweiler Zentrum soziale Probleme und Not. Hilfsangebote seien jedoch Mangelware. "Aktuell ist Dudweiler absolut unterversorgt", erklärte Schrader.

Regionalverband und Stadtverwaltung wollen nun dagegenhalten und setzen auf Angebote vor Ort. Bereits nach Ostern soll es losgehen.

Der Pressesprecher des Regionalverbandes, Stefan Kiefer, kündigte die Verlagerung von rund zehn bereits bestehenden Stellen des Sozialen Dienstes aus dem gesamten Sulzbachtal in die Dudo-Galerie in Dudweiler an. Diese Mitarbeiter des Jugendamtes im Regionalverband würden sich dann nur noch um Dudweiler kümmern.

In der Dudo-Galerie solle als Teil des vernetzten Konzeptes ein gut zugängliches Sozialraumbüro entstehen. Hier sollen arme Kinder und Familien Hilfe finden. In diesem Sozialraumbüro solle dann auch das Diakonische Werk als ein "Freier Träger" präsent sein und zusätzliche Hilfen anbieten. Für das Kind-Eltern-Projekt in Dudweiler sei eine Aufstockung des Personals um eineinhalb Stellen angedacht, sagte Kiefer. Ziel des Teil-Projektes sei es, direkt vor Ort zu den Kindern und Familien in Not zu gehen und dort präsent zu sein. Daher sei noch nicht endgültig festgelegt, wo diese Mitarbeiter letztlich tätig sein werden.

Im Bürgerhaus, am anderen Ende des Parks "Am Anger", will die Stadt im Kultur- und Lesetreff Räume bereitstellen. Dort soll dann Platz sein für Treffen, Lesungen oder für Tanzkurse für Eltern und Kinder. Durch die geplante Anordnung um den Platz herum sollen die Kinder auch Möglichkeiten zum gemeinsamen Erleben haben, sagte Erik Schrader. "Im Sommer können die Kinder auch draußen toben." Der Platz "Am Anger" war 2008 mit Geld der Europäischen Union umgestaltet worden.

Der Bildungsdezernent schätzt, dass zukünftig rund 200 000 Euro im Jahr zusätzlich nach Dudweiler fließen sollen. "Bildungsferne Familien und Kinder in sozial instabilen Verhältnissen müssen gefördert werden", erläuterte Erik Schrader. Ziel sei eine direkte Vernetzung von Schule und Unterstützungsangeboten: In der Turmschule in Dudweiler ist heute bereits eine Sozialarbeiterin präsent. Sie soll künftig direkt Kinder mit ihren Eltern zu den Hilfsangeboten begleiten oder lenken. "In Dudweiler wird diese sozialräumliche Arbeit noch nicht so stark gelebt", erklärte Schrader.

Die Landeshauptstadt Saarbrücken habe schon mit zwei anderen Projekten die Unterstützung von Kindern und Eltern in Not gebündelt: Vorbild für Dudweiler seien einerseits das Kinderbildungszentrum (Kibiz) an der Malstatter Kirchberg-Grundschule und andererseits das Kiez Burbach an der Weyersberg-Grundschule, wo die Arbeiterwohlfahrt als "Freier Träger" mitwirke.

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