Drei Tage lang Spaß und gute Laune

St Wendel · Personenstau in der Innenstadt von St. Wendel. Tausende gut gelaunte Menschen besuchten das dreitägige Stadtfest. Musikgruppen für jeden Geschmack unterhielten auf vier Bühnen die Besucher.

 Sieger: Thoughts of the 4 hat den Band-Wettbewerb in St. Wendel gewonnen. Foto: Faber

Sieger: Thoughts of the 4 hat den Band-Wettbewerb in St. Wendel gewonnen. Foto: Faber

Foto: Faber

Die jüngeren Leute, die am Samstag beim St. Wendeler Stadtfest abgefeiert hatten, horchten wahrscheinlich noch an der Matratze, da stand am gestrigen Mittag an gleicher Stelle eine Matinee an. Der Musikverein "Lyra" Bliesen und die Ostertaler spielten auf der Mott-Bühne Blasmusik für die ältere Generation. Bei all dem jugendlichen Denken der Stadtfest-Organisatoren wartete die dreitägige Innenstadt-Party mit Programmpunkten für sämtliche Altersklassen auf. Ex-Stars, wie in die Jahre gekommene Schlagerbarden suchte man dabei vergebens. Bewusst keine musikalische Massenware schickte der Jazzförderkreis im Magdalenenhof auf die Bühne. Hot Pot aus Mainz vermengte die Stilrichtungen Ska , Reggae und Rock. Tags zuvor gab's dort "Samba Total" und kubanische Rhythmen mit Cuban Affairs. "Es war brechend voll", resümierte St. Wendels Jazz-Oberhaupt "Ernesto" Urmetzer zufrieden.

Verführerischer Essensduft stieg den Festbummlern am Dom in die Nase, wo sich Essens-Stände zur Schlemmermeile reihten. Die Band Frantic borgte sich bei Van Halen den Hit "Jump" und vor der Fruchtmarkt-Bühne bis auf die Treppen der Basilika tanzten alle mit. "Weiter wie hier bin ich bei dem Gedränge noch nicht gekommen, die Stimmung ist aber klasse", sagte Mario Stark aus Birkenfeld kurz. Er müsse sich nun unbedingt zu einem Gerstensaftstand durchkämpfen. Leistungssport betrieben die Köchinnen in der Werschweiler Waffelbuud.

Das männliche Geschlecht kam an der Schlossplatz-Bühne nicht vorbei. Die fünf Mädels der Band Peaches & Cream suggerierten ihnen "Sweet Dreams" (süße Träume), kündigten jedoch an, ein "Monsta" zu sein. Sängerin Jenny Sick hüpfte zwischendurch von der Rampe und legte mit zwei männlichen Go-Go-Oldies ein flottes Tänzchen hin. In der Mott, wo am Samstagnachmittag das Kinderfest stieg, füllte sich am Abend der Platz vor der Bühne nur zäh. Ein Grüppchen Jugendlicher nickte mit dem Kopf beim Auftritt der Alternative-Rockband Thoughts of the 4. Die Kapelle aus Luxemburg hatte die knifflige Aufgabe vor sich, als erste Formation die Jury des WND-Band-Battle zu überzeugen. Clever kommunizierte Sänger Eric Belcastro mit einem imaginären Publikum. "Es hat uns einfach Spaß gemacht, hier zu spielen", meinte er nach der krachigen Show. Weitere vier Nachwuchs-Bands konnten anschließend bei langsam steigendem Publikumszuspruch ihr Können im Wettstreit zeigen. Das Trio Bermudadreieck schrie Ska-Punk raus, Einflüsse von Rhythm and Blues dominierte den Sound der Saarbrücker-Band Joel Becks. Die musikalischen Wurzeln von Damaged Reason aus St. Ingbert stammen aus dem Alternativerock, auf der derzeit angesagten deutschen Rock/Pop-Welle schwamm 4D.

Viel gehört, viel gesehen, mit ihren Eindrücken und fünf vollgeschriebenen Bewertungsbögen zogen sich die Juroren in eine stille Ecke zurück. Das Rennen machte am Ende Thoughts of the 4. "Das Gesamtpaket aus Originalität, Kreativität und Musikalität hat gestimmt", teilte Juror Volker Peter mit. Dann griff die Sieger-Band - nun vor Publikum - noch einmal in die Saiten. Als Belohnung dürfen die Jungs aus Luxemburg in ein Studio gehen und eine CD aufnehmen. Aber zunächst taten sie noch das, was alle Stadtfest-Besucher getan haben: Einfach nur feiern.

Und am Sonntag kam auch noch die Option Shoppen dazu. Viele Besucher nutzen die Gelegenheit durch die von 13 bis 18 Uhr geöffneten Geschäfte zu bummeln. Der ein oder andere Laden hatte sich speziell für diesen Tag noch Aktionen ausgedacht. Pünktlich zur Kaffeetrinkens-Zeit war die Innenstadt am Sonntag gut gefüllt.

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