Drei Schichten an der Saarbrücke

Mettlach · Auf die Anlieger rund um Mettlacher Saarbrücke kommen unruhige Tage zu: Für die Sanierung der Brücke muss vorübergehend rund um die Uhr gearbeitet werden, so der Landesbetrieb für Straßenbau. Start ist am 19. Mai um 22 Uhr. Läuft alles nach Plan, sollen die Arbeiten am 30. Mai beendet sein.

 Die Arbeiten an der Mettlacher Brücke laufen vorübergehend rund um die Uhr weiter. Foto: owa

Die Arbeiten an der Mettlacher Brücke laufen vorübergehend rund um die Uhr weiter. Foto: owa

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Vieles haben die Arbeiter bewegt, seit sie im November 2012 mit der Sanierung auf der Saarbrücke in Mettlach begonnen haben. "Vorrangige Ziele der Sanierung waren der Erhalt der historischen Bausubstanz und die statische Aufwertung der Stahlkonstruktion, um zukünftig dauerhafte Lastbeschränkungen zu vermeiden", sagt Klaus Kosok, Sprecher des Landesbetriebes für Straßenbau (LfS). Nach Erneuerung der Brückenkappe, auf der zurzeit Fußgänger geführt werden, gehen die Stahlbauarbeiten zur statischen Verstärkung der Saarbrücke nun in die entscheidende Phase: Der Austausch und die Verstärkung der so genannten Untergurte steht an. Kosok: "Dabei handelt es sich um die untenliegenden Platten der T-förmigen Stahlträger, die vor allem die Zugbelastung aus Biegung aufnehmen und somit ein wesentliches Element der statischen Gesamtkonzeption der Brücke darstellen."

Für diese Arbeiten müssen nach Kosoks Worten aufwendige Gerüste unter die Brücke gehängt werden, die in die Hauptfahrrinne der Saar ragen und den Verkehr von großen Schiffen unmöglich machen. "Daher ist der LfS bei der Ausführung der Arbeiten an den Untergurten terminlich von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes abhängig." Diese plant nach Kosoks Mitteilung von Dienstag, 20. Mai, bis Dienstag, 27. Mai, Revisionsarbeiten an verschiedenen Schleusen. Der LfS nutze den Zeitraum des somit eingeschränkten Schiffsverkehrs für die Verstärkung der Brücke über dem Fahrrinnenbereich. Klaus Kosok weiter: "Der Austausch der Träger ist ein komplexer und zeitintensiver Arbeitsprozess, in dem jeweils neun Meter lange Stahlelemente mit Winkelschleifern herausgetrennt und neu eingeschweißt werden müssen." Die Aufrechterhaltung des Straßenverkehrs auf der Brücke auch während dieser Bauphase stellt nach Darstellung des LfS-Sprechers an die Umsetzung der Maßnahme besondere Herausforderungen. "Zur kontinuierlichen Gewährleistung der Statik müssen die Bereiche des Bauwerks, in denen die tragenden Teile herausgetrennt werden, durch aufwendige Hilfskonstruktionen gesichert werden, um die Zugkräfte der Brücke unter Verkehrsbelastung aufzufangen. Daher können die beiden Hauptträger auch nur nacheinander saniert werden." Für die Arbeiten über der Fahrrinne für Großschiffe werden nach Kosoks Einschätzung insgesamt neun Tage benötigt. "Zu dieser Verfahrensweise gibt es weder eine methodische, noch eine schnellere Alternative."

Diese Rahmenbedingungen zwingen den Auftragnehmer des LfS, in der Zeit von Montag 19. Mai, 22 Uhr, bis Freitag, 30. Mai, acht Uhr, zu Arbeit in drei Schichten rund um die Uhr. Die Großschifffahrt muss nach den Vorgaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ab Freitag, 30. Mai wieder ungehindert möglich sein, so Kosok. Die Arbeiten an der Brücke seien "zum Teil mit erheblichem Lärm verbunden". Die Anlieger müssen auch nachts und am Wochenende des 24. und 25. Mai mit unvermeidbarer, erheblicher Geräuschentwicklung rechnen. Kosok: "Dafür bittet der LfS um Verständnis." Auf der Brücke, teilt Kosok weiter mit, werden in dieser Zeit nacheinander zwei unterschiedliche Verkehrsführungen eingerichtet, die sich daran orientieren, an welchem Träger (Oberstrom oder Unterstrom) gearbeitet wird. Während der Arbeiten auf der Oberstromseite (die Seite zur Alten Abtei) werden auch die Fußgänger über einen abgesicherten Bereich über die Fahrbahn geleitet. Die Ausflugsschifffahrt ist nach Darstellung Kosok von der Sperre nicht betroffen. Es bestehe für diese Schiffe durchgehend die Möglichkeit, in einer schmalen Fahrrinne unter der Brücke durchzufahren.

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Auf einen BlickSeit November 2012 saniert der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) die unter Denkmalschutz stehende Saarbrücke im Zuge der L 176 in Mettlach. Vorrangige Ziele der Sanierung waren der Erhalt der historischen Bausubstanz und die statische Aufwertung der Stahlkonstruktion, um zukünftig dauerhafte Lastbeschränkungen zu vermeiden. In den ersten bedeutenden Bauphasen wurden laut LfS zunächst die tragenden Seile saniert und eine Fahrbahnplatte aus einem innovativen Stahl-Elastomer-Verbundwerkstoff eingebaut, die das Fahrbahngewicht um 300 Tonnen vermindert. red

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