Drei „Junior Canes“ zur WM

Saarbrücken · Leon Helm, Jan Pietsch und Sasan Jelvani haben es geschafft. Die drei Spieler der U 19 des Football-Bundesligisten Saarland Hurricanes sind für die Nationalmannschaft nominiert und fahren mit zur WM nach Kuwait.

 Verteidiger Sasan Jelvani von den Junior Canes studiert Medizin. Er weiß, wie das Klima in Kuwait ist. „Wir müssen einfach sehr viel Wasser trinken, um nicht zu kollabieren“, erklärt er. Fotos: Schlichter

Verteidiger Sasan Jelvani von den Junior Canes studiert Medizin. Er weiß, wie das Klima in Kuwait ist. „Wir müssen einfach sehr viel Wasser trinken, um nicht zu kollabieren“, erklärt er. Fotos: Schlichter

 Leon Helm (links) und Jan Pietsch von den Junior Canes.

Leon Helm (links) und Jan Pietsch von den Junior Canes.

Leon Helm, Jan Pietsch und Sasan Jelvani heißen die drei Saarländer, die bei der U 19-Football-Weltmeisterschaft in Kuwait die deutschen Farben tragen werden. Helm ist schon länger Nationalspieler, für Pietsch und Jelvani ist es die erste Nominierung. Alle drei gehören zu den "Junior Canes" des Bundesligisten Saarland Hurricanes, mit denen sie als Meister der Jugend-Bundesliga Mitte in die Playoffs eingezogen sind. Ihr Heimspiel an diesem Sonntag gegen die Darmstadt Diamonds wurde von Seiten der Gäste wegen Verletzungssorgen abgesagt. Noch vor der Abreise nach Kuwait am 3. Juli bestreiten die Junior Canes am 28. Juni ihr erstes Viertelfinal-Spiel um die deutsche Meisterschaft gegen den Tabellenzweiten der Gruppe Süd - derzeit Holzgerlingen Twister.

"Das ist einfach der Wahnsinn. Ich war noch nie so weit weg von zu Hause. Das ist ein ganz neues Erlebnis für mich und echt ein Hammer", überschlägt sich Jan Pietsch in seiner Begeisterung fast mit Worten über die WM-Nominierung: "Nervös bin ich noch nicht. Im Moment ist alles so irreal. Ich glaube, das Gefühl kommt erst, wenn man im Flieger sitzt." Aus 120 Nachwuchs-Footballern wurden zunächst 75 und letztlich 45 Spieler ausgewählt, die bei der WM für Deutschland spielen werden. Dass er dazu gehört, erfuhr Pietsch per E-Mail. "Wir haben mit den USA, Japan und Mexiko die stärkste Gruppe. Wir müssen als Nachrücker aber nichts beweisen und können locker in das Turnier gehen und unser Spiel spielen", meint der 18-Jährige: "Vielleicht reicht es ja, um gegen eines der Teams zu gewinnen." Pietsch, der gerade seine Abiturprüfungen hinter sich gebracht hat, ist "Wide receiver", also Passfänger. Wie er zum Football kam, findet er rückblickend "ganz lustig: Ein Freund wollte sich das vor vier Jahren mal anschauen, wollte aber nicht alleine hingehen. Ich habe ihn dann begleitet und bin dabei geblieben, weil es mir gut gefallen hat", erinnert sich Pietsch. Sein Kumpel musste wegen einer Verletzung mit dem Footballspielen aufhören. Er selbst ist nun Nationalspieler.

"Die Nominierung hat mich nicht wirklich überrascht, weil ich zuletzt schon gut gespielt hatte", sagt "Linebacker" (Verteidiger) Sasan Jelvani. Er klingt dabei nicht so aufgeregt, wie sein Mannschaftskamerad Pietsch: "Aber natürlich habe ich mich sehr gefreut, als ich die Nachricht bekommen habe. Das ist eine einmalige Chance." Zumal Jelvanis Familie aus dem Iran, einem Nachbarland des WM-Austragungsortes Kuwait , stammt. "Ich weiß schon ein bisschen, wie es dort unten ablaufen wird und wie sich das mit dem Klima in dieser Gegend verhält. Von daher habe ich anderen Spielern gegenüber sicher einen Vorteil, obwohl ich selbst noch nie in Kuwait war", meint der 18 Jahre alte Medizinstudent. Er weiß: "Dort kann es schon einmal bis zu 50 Grad im Schatten heiß sein. Wir spielen dann ja noch in voller Montur Football und müssen einfach sehr viel Wasser trinken, um nicht zu kollabieren." Dass er neben dem Medizinstudium, das er im April begonnen hatte, überhaupt noch Zeit für eine Leistungssportart hat, schreibt er seiner Leidenschaft zu: "Wenn man etwas unbedingt will, dann findet man die Zeit dafür." Nicht nur durch die Nominierung für die Nationalmannschaft hat sich diese Einstellung bereits ausgezahlt.

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