Dramatische Musik erinnert an das Grauen des Ersten Weltkriegs

Saarbrücken · Intensiv, dramatisch und anklagend - bereits die ersten gewaltigen Töne der Kleuker-Orgel in der Saarbrücker Johanneskirche klangen wie ein heftiger, bedrohlicher Donner.Am vergangenen Sonntag spielte der Organist Joachim Fontaine ein Konzert mit Musik zurzeit des Ersten Weltkrieges.

Auf dem Programm standen Werke von acht Komponisten aus fünf Ländern. Alle Stücke sind nicht nur während des Krieges oder kurz danach entstanden, sondern setzen sich auch thematisch mit ihm auseinander. Das Werk "Fête-Dieu" des niederländischen Komponisten Hendrik Andriessen klang wie ein Weltuntergangs-Szenario: düster, klangstark und teilweise dissonant. Der saarländische Organist spielte technisch virtuos. Vor allem aber schaffte er es, den Stücken die notwendige Tiefe und Dramatik zu verleihen. Das zweite Werk des Abends, ein Requiem des belgischen Komponisten Joseph Jongen, war wesentlich ruhiger. Das polyphon ausgearbeitete Stück vermittelte das Gefühl von Trauer und Leere. Als letztes Werk spielte Fontaine "In Memoriam A.D." des englischen Komponisten Purcell James Mansfield. Zu Beginn war ein Trauermarsch zu hören. Nach einigen Wendungen wird das Stück aber zu einer pompösen Toccata.

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