Dieser Schandfleck ist nicht wegzukriegen

Saarbrücken · An zwei Schrotthäusern in Burbach arbeiten sich seit Jahren Verwaltung und Politiker vergebens ab. In den Ruinen standen Autowracks, gab es Partys mit Drogen und viel, viel, Alkohol. Jetzt gingen dort Reifen in Flammen auf. Und noch immer sieht sich die Stadt außerstande, die Bauten abreißen zu lassen.

 Polizei und Feuerwehr kennen die heruntergekommene Immobilie nur zu gut. Schaumreste auf dem verwahrlosten Grundstück zeugen nach der jüngsten Brandstiftung von den Löscharbeiten. Foto: Becker&Bredel

Polizei und Feuerwehr kennen die heruntergekommene Immobilie nur zu gut. Schaumreste auf dem verwahrlosten Grundstück zeugen nach der jüngsten Brandstiftung von den Löscharbeiten. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Es klang nach Entschlossenheit, als Mitglieder des Bezirksrats West vor etwa zwei Jahren auf dem Anwesen 172/174 in der Luisenthaler Straße standen und gemeinsam formulierten: "Das ist ein Schandfleck und muss weg!" Verändert hat sich seitdem nichts - jedenfalls nicht zum Guten. Erst vor einigen Tagen rückten Feuerwehr und Polizei aus, weil auf dem Anwesen in Burbach Autoreifen brannten. Der Brand war schnell gelöscht. Aber auch Polizei und Feuerwehr können das grundsätzliche Problem nicht lösen.

"Es handelt sich um Privateigentum, damit ist der Eigentümer zuständig", teilt Stadtpressesprecher Thomas Blug auf Anfrage mit - und verweist auf Artikel 14 des Grundgesetzes: "Eigentum verpflichtet." Der Hinweis hilft allerdings nicht weiter, weil die Eigentümerin offenbar mittellos ist. Die Stadt könne da allerdings nicht einspringen, sagt Blug.

Die Position der Stadt: "Die Beseitigung würde erhebliche Kosten verursachen. Diese Kosten können wir nicht aus Steuermitteln übernehmen." Beim Ortstermin des Bezirksrats hieß es, dass der Abriss der beiden Häuser rund eine halbe Million Euro kosten würde. Das scheint aber nicht das einzige Problem zu sein. Zum einen wird vermutet, dass das Gelände mit Schadstoffen belastet ist. Das würde den Abriss verteuern.

Zum andern liegt auf dem Gelände nach SZ-Informationen eine Grundschuld von 1,53 Millionen Euro.

Diese mehrfache Belastung hat wohl dazu geführt, dass Investoren, die sich für das Gelände interessierten, abgewunken haben. Von Entschlossenheit also keine Spur.

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