Die Zweitliga-Mannschaft könnte Geschichte sein

Saarbrücken · Ein Spiel, das die Zukunft entscheiden kann: Bei einer Niederlage droht dem ATSV der Abstieg und die Abmeldung der Mannschaft.

 Theresa Adams. Foto: Scholer/Verein

Theresa Adams. Foto: Scholer/Verein

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Der ATSV Saarbrücken ist der Dino der 2. Tischtennis-Bundesliga. Seit zehn Jahren ist er dabei. Keine Mannschaft konnte sich so lange in der Liga halten. Doch die Abstiegsnot in dieser Saison ist so akut wie Jahre nicht mehr. Zwei Punkte liegen zwischen dem ATSV und dem TTC Langweid auf einem direkten Abstiegsplatz. Und am Samstag um 15 Uhr kommt es zum Aufeinandertreffen in der Moltkehalle. Dabei entscheidet sich vielleicht die Zukunft des ATSV. Bei einem Abstieg will der Club seine Mannschaft abmelden. Nach zehn Jahren in der 2. Liga sei die Klasse darunter zu unattraktiv.

"Der Druck ist da. Das wird das wichtigste Spiel in dieser Schlussphase der Saison. Wir müssen gewinnen", sagt ATSV-Spielerin Theresa Adams: "Ich freue mich aber mehr, als ich angespannt bin. Die Stimmung im Verein ist gut. Es ist noch nichts verloren. Wir müssen einfach alles dafür geben, dass wir gegen Langweid gewinnen." Das Hinspiel gewannen die Saarbrückerinnen mit 6:3. Doch 2017 hapert es gewaltig. Seit Januar hat der ATSV nur ein Spiel gewonnen - das gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten Kieler TKK. Gegen den Vorletzten TSV Schwarzenbek gab es ein enttäuschendes 5:5. Nicht nur deshalb ist der ATSV Saarbrücken Tabellenachter.

Bei einem Sieg gegen Langweid würde der Abstand auf einen Abstiegsplatz bei zwei verbleibenden Spielen vier Punkte sein. Der Klassenverbleib wäre fast sicher. Bei einer Niederlage würde es ungemütlich werden, zumal das Restprogramm schwierig ist. Im Mai geht es gegen den Tabellenzeiten TKK Anröchte und den Fünften MTV Tostedt, während Langweid noch gegen die beiden Mannschaften am Tabellenende, Kiel und Schwarzenbeck, ran muss.

"Wir sind in der besseren Position als Langweid - wenn wir gewinnen, sieht es gut aus", sagt Adams: "Aber man hat die Situation im Hinterkopf. Wir haben hier in den letzten zehn Jahren so viel erreicht, ich hatte hier eine sehr schöne Zeit und will natürlich nicht absteigen. Wenn wir es aber nicht schaffen würden, wäre das auch kein Weltuntergang - es wäre sehr schade für den Verein, aber keine Katastrophe."

Wenn der ATSV absteigt und die Mannschaft Geschichte ist, müsste sich nicht nur Adams neu orientieren. "Ich weiß noch nicht, wie es weitergehen würde - damit beschäftige ich mich nicht", sagt sie. Das gilt auch für die restlichen sechs Spielerinnen - mit Ausnahme von Tessy Gonderinger, die sich für einen Wechsel in die Heimat Luxemburg entschieden hat.

Eine andere ATSV-Spielerin hat gerade einen Erfolg gefeiert. Carolin Freude wurde in Kirn deutsche Vizemeisterin im Mädchen-Doppel. Bei ihren altersbedingt letzten deutschen Jugend-Meisterschaften zog die 17-Jährige am Wochenende an der Seite von Qian Wan von Borussia Düsseldorf durch ein 11:7, 11:9, 7:11 und 11:7 im Halbfinale gegen Sarah Mantz und Natalia Mozler aus Bayern ins Endspiel ein. Dort verlor das Duo gegen die Hessinnen Sophia Klee und Anastasia Bondareva mit 10:12, 10:12 und 11:13.

 Carolin Freude. Foto: Scholer/Verein

Carolin Freude. Foto: Scholer/Verein

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Im Einzel erreichte Freude nach Siegen gegen Anna Heeg aus Hessen und Lea Fath aus Bayern sowie einer Niederlage gegen die Hamburgerin Anna Tietgens als Gruppen-Zweite die Runde der letzten 32. Dort war gegen ihre spätere Finalgegnerin im Doppel, Bondareva, nach dem 0:3 Endstation.

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