Die Zeit des Tiefstapelns ist vorbei

Saarbrücken · Der Gegner ist kein Geringerer als der Rekordmeister. Die Düsseldorf Panthers sind am Sonntag bei den U 19-Footballern der Saarland Hurricanes zu Gast. Doch auch die Juniorcanes gehen selbstbewusst ins Halbfinale der deutschen Meisterschaft.

 Die Juniorcanes (in schwarzen Helmen) laufen auch in dieser Saison ihren Gegnern davon und sind bisher ungeschlagen. Deshalb können sie mit Selbstvertrauen in das Halbfinale gehen. Foto: Ruppenthal

Die Juniorcanes (in schwarzen Helmen) laufen auch in dieser Saison ihren Gegnern davon und sind bisher ungeschlagen. Deshalb können sie mit Selbstvertrauen in das Halbfinale gehen. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

"In Düsseldorf ", sagt Martin Mick, Cheftrainer des U 19-Footballteams der Saarland Hurricanes, auf die Frage, wo denn das Finale der deutschen Meisterschaft stattfinden würde. Ohne mit der Wimper zu zucken und mit seinem typischen Lächeln. Nicht, weil der Spielort nicht bekannt wäre - aber der Standardsatz aller Trainer auf eine Frage, die bereits das Finale betrifft, lautet gewöhnlich: "Daran denke ich erst am Tag, nachdem wir das Halbfinale gewonnen haben." Denn an diesem Sonntag (15 Uhr) steht für die Juniorcanes zunächst das Halbfinale gegen die Düsseldorf Panthers auf dem Matzenberg an.

Vorbei ist die Zeit des Tiefstapelns mit Sätzen wie "das Team muss sich erst noch finden." Die Juniorcanes gehen das Halbfinale selbstbewusst an. Aus gutem Grund: Nach dem Titelgewinn in der vergangenen Spielzeit sind sie auch in dieser Saison noch ungeschlagen. Auch wenn sie die Begegnungen in der Mitte-Staffel der viergeteilten Junioren-Bundesliga nicht mehr mit derselben Dominanz geprägt haben wie noch vor einem Jahr. "Wir hatten schon sehr knappe und schwere Spiele in dieser Saison, wie gegen die Kaiserslautern Pikes (16:12) oder die Wiesbaden Phantoms (24:21, Anm. d. Red.). Trotzdem sind wir jetzt seit 24 Spielen ungeschlagen", sagt Mick fast schon ungläubig.

"Wir sind stellenweise schon im Soll", sagt er und lässt doch ein kleines "aber" in seiner Stimme nachschwingen: "Der Druck ist schon enorm, gerade weil wir so erfolgreich sind. Diese Serie klebt an dir." So sehr, dass das Gewinnen fast schon zu wichtig wird. Denn es ist die eigentliche Jugendarbeit, die dann vielleicht auf der Strecke bleiben könnte. "Erfolg ist sehr schön, aber es wäre jetzt auch kein Drama, wenn die Serie reißt. Dann würde auch der Druck abfallen", sagt Mick. Ohne dass die Mannschaft deshalb viel weniger erfolgreich wäre. Doch der Siegeswille kommt aus den Reihen des Teams. Auch der Druck kommt nicht von außerhalb.

Das gilt auch für das Spiel am Sonntag. "Bei mir ist jeder Gegner stark", sagt Mick lächelnd, wird dann wieder ernst: "Aber Düsseldorf ist es wirklich." Abgesehen davon, dass der Gegner auf das Finale zu Hause brennt. Das Finale in Düsseldorf , das die Panthers im Vorjahr knapp verpasst und wo die Juniorcanes ihren ersten Titel gefeiert haben. "Die wollen mit aller Gewalt ins Finale", sagt Mick: "Aber wir werden es ihnen nicht kampflos überlassen." Egal, wie sehr Düsseldorf es will und wie schwer die letzten drei Jahre des Rekordmeisters ohne Titel waren. "Sie müssen morgens um 7 Uhr in den Bus steigen und vier Stunden hierher fahren", sagt Mick: "Und wir werden sie hier erwarten."

Hier - auf dem Matzenberg. Der Heimvorteil soll auch in diesem Jahr der große Trumpf sein. "Am Sonntag brauchen wir alles auf unserer Seite", sagt Mick. In allen vier Vierteln. "Da brauchen wir den Matzenberg in all seinen Facetten. Die Fans, die Tagesform, den Kampfgeist und am besten 30 Grad Celsius", damit sich der Kunstrasenplatz in eine Herdplatte verwandelt. Es muss ja auch nicht gleich alles sein. "Trotzdem würden wir es sofort mitnehmen", sagt Martin Mick. Auch, weil jeder einzelne Spieler mit dem Erreichen des Halbfinals seinen persönlichen Zielen ein Stückchen näher gekommen ist. Und dieses Ziel ist es, noch ein weiteres Spiel in dieser Saison zu machen - in Düsseldorf .

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