Die Stufen kommen ins Mörtelbett

Saarbrücken · 914 Meter Stufen an der Berliner Promenade, die sich auf Wanderschaft gemacht hatten, werden nun fest verlegt. Bis Ende Oktober soll die Handarbeit vollbracht sein, wenn das Wetter schön bleibt.

 Die Stufen der Freitreppe werden neu gesetzt. Foto: BuB

Die Stufen der Freitreppe werden neu gesetzt. Foto: BuB

Foto: BuB
 Dieses Bild entstand bei der Beweissicherung für die Baumängel an der Freitreppe im Oktober 2013. SZ-Archivfoto: Becker&Bredel

Dieses Bild entstand bei der Beweissicherung für die Baumängel an der Freitreppe im Oktober 2013. SZ-Archivfoto: Becker&Bredel

Warum die 2013 abgelieferte Version der Freitreppe an der Berliner Promenade "statisch nicht funktioniert" hat, so der Saarbrücker Straßenbauamtsleiter Werner Maurer, ist rechtsverbindlich noch nicht festgestellt. Viele Baufachleute (und natürlich auch Laien) haben sich ihre jeweils eigene Meinung über mutmaßlichen Pfusch oder Materialfehler gebildet, eine "offizielle Version" hat der Steuerzahler aber noch nicht gehört. Sei es drum, seit dem 10. August werden sämtliche wackeligen und wandernden Stufen weggenommen und mit einer neuen Methode wieder aufgelegt. Man ist sicher: So hält es 30 Jahre und länger!

Wie Amtsleiter Maurer unserer Zeitung vor Ort erklärte, gibt es einen Hauptunterschied zu vorher: Während die Stufen, immerhin bis zu 184 Kilo schwer, zunächst mit Mörtelbatzen, also punktuell befestigt worden waren, werden sie nun großflächig in so genannten Drain-Mörtel eingebettet. Und damit das Ganze noch fester sitzt, werden die Unterseiten der Betonstufen mit einem frostbeständigen Haftkleber eingestrichen. Es unterscheidet sich dem Vernehmen nach von dem vorher verwendeten Kontaktmittel. Anders als bei der ursprünglichen Bauausführung hat die Landeshauptstadt die Aufsicht über die Instandsetzung in die eigene Hand genommen und nicht an Dienstleister vergeben. Die Arbeiten, knapp 100 000 Euro teuer, waren ausgeschrieben und an die Überherrner Hoch- und Tiefbaufirma Karl-Heinz Math vergeben worden. Die ist täglich mit drei bis sechs Mann vor Ort und ist zuversichtlich, das Werk bis Ende Oktober getan zu haben. In dem Auftrag steckt eine Menge Handarbeit. Jede einzelne Stufe muss "händisch" gesetzt werden, am Ende sorgt der dicke Pflasterer-Hammer des Meisters im Zusammenspiel mit der Wasserwaage für den gewünschten Sitz. 914 laufende Meter Betonstufen sind neu zu befestigen. Übrigens wurden 17 kaputte Stufen (im Juli 2013 durch Vandalismus beschädigt) ersetzt. Was die Arbeiten verzögern könnte, wären Regen und Temperaturen unter drei Grad.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort