Die Stadt lag vier Wochen im Fußballfieber

Saarbrücken. Pünktlich erst nach Ende des kleinen Finales bei der Fußball-WM, das Deutschland 3:2 gegen Uruguay gewann, ging am Samstagabend über Saarbrücken ein Gewitter nieder. Nach vier Wochen Fußballfieber und einem weiteren spannenden Spiel ging die Weltmeisterschaft mit einem guten dritten Platz für Deutschland zu Ende

 Das kleine Finale der WM ließ am Samstag Fußballfans mit der deutschen Mannschaft fiebern, wie hier am Staden. Foto: Becker&Bredel

Das kleine Finale der WM ließ am Samstag Fußballfans mit der deutschen Mannschaft fiebern, wie hier am Staden. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Pünktlich erst nach Ende des kleinen Finales bei der Fußball-WM, das Deutschland 3:2 gegen Uruguay gewann, ging am Samstagabend über Saarbrücken ein Gewitter nieder. Nach vier Wochen Fußballfieber und einem weiteren spannenden Spiel ging die Weltmeisterschaft mit einem guten dritten Platz für Deutschland zu Ende. Auch an diesem Samstag wurde in Saarbrücken wieder gemeinsam gefiebert und am Ende gefeiert.

Die Stadt Saarbrücken, die in den letzten Jahren mit dem Land Public Viewings organisiert hatte, konnte das in diesem Jahr aus finanziellen Gründen nicht tun. "Dennoch gab es von den Saarbrücker Gastronomen ein tolles Angebot, bei dem jeder einen Platz zum Mitgucken finden konnte", sagte Robert Mertes von der Stadtverwaltung. Dieses Angebot erstreckte sich durch die ganze Innenstadt, und zwar vom Ratskeller über den St. Johanner Markt bis hin zum Ulanenpavillon am Staden. Überall waren Fernseher und Leinwände aufgebaut, um das gemeinsame Fußballgucken zu ermöglichen.

Auf Big Island fanden etwa 750 Begeisterte Platz und hatten die Möglichkeit, auf mehreren Fernsehern und einer großen Leinwand die Spiele zu verfolgen. "Für uns war das die erste WM am Saarstrand", erzählte Pascal Flach von der Agentur SH-Eventworld, die Big Island seit zwei Jahren managt. "Wir haben extra Biertische und Bänke aufgebaut, und Interessierte hatten die Möglichkeit, unser spezielles VIP-Zelt zu buchen." Und auch am Staden, wo es die letzten Jahre mehrere Fernseher zum Fußball-Schauen gab, wurde in diesem Jahr eine große LED-Leinwand aufgebaut. "Bei dem Spiel gegen Argentinien am vorletzten Samstag waren hier etwa 4000 Leute", berichtete André Baque vom Ulanenpavillon.

Der Ratskeller bot auf dem Max-Regler-Platz mit 1000 Sitzplätzen eine weitere Möglichkeit, gemeinsam die Spiele zu verfolgen. "Wir haben alle Spiele gezeigt, hatten aber bei den Deutschlandspielen speziell mehrere Getränkebars, eine Moderation und mehrere DJs", erklärte Christina Hiedl, die stellvertretende Geschäftsführerin des Ratskellers. "Geplant war das ,Fußballfieber am Rathaus', wie es bei uns hieß, schon seit der Eröffnung im Oktober. Und da die Stadt uns toll unterstützt hat, und der Platz im Innenhof wirklich ein schönes Ambiente bietet, war es ein voller Erfolg." 

Am St. Johanner Markt hatten alle Fußballbegeisterten die Qual der Wahl. Jede Kneipe lockte mit mindestens einem Fernseher oder einer Leinwand zum gemeinsamen Zuschauen. "Es war immer sehr voll, und die Stimmung war richtig gut. Bis auf die Niederlage gegen Spanien am vorigen Mittwoch, als der Marktplatz sich nach dem Spiel doch rapide geleert hat, waren die Leute immer gut gelaunt", sagte Johannes Schramm vom St. J. Und Natalia Kozlovych vom Ovid bestätigte das. "Wir haben hier mittags immer auf dem Fernseher und abends auf der Leinwand die Spiele gezeigt. Es war immer voll und die Stimmung gut. Und alles in allem war es auch immer sehr friedlich", sagte sie.

Die friedliche Stimmung bestätigten auch die Ordnungshüter. Saarbrückens Polizeichef Peter Becker berichtete von gut gelaunten Menschen, die die Siege ihres Teams feierten. Bis auf die Ausschreitungen nach der Niederlage gegen Spanien (die SZ berichtete) sei alles im grünen Bereich verlaufen. "Wir haben's gut sein lassen, wenn die Leute gern im Auto-Korso unterwegs waren und haben auch gern ein paar Verkehrssperren eingerichtet, um die Feiernden vor körperlichen Schäden zu bewahren", sagte Becker. > Siehe auch Seite C 5

"Wir haben extra Biertische und Bänke aufgebaut."

Pascal Flach, Big Island

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