Die Stadt der Kaugummi-Spucker

Köln gilt als eine der saubersten Städte Deutschlands. Straßburg steht im Sauberkeits-Ranking Europas weit oben.

Wäre Saarbrücken groß und bedeutend genug, um in Sachen Sauberkeit statistisch erfasst zu werden, fände man es wohl weit unten, irgendwo bei Amsterdam oder Dublin.

Diese Erkenntnis wird die nicht weiter kümmern, die ihre Kaugummis aufs Pflaster spucken, Zigarettenstummel wegwerfen und ungerührt weitergehen, wenn ihnen ein Stück Pizza aus der Hand fällt. Auch nicht der Hinweis der Stadtverwaltung, es läge an den Passanten, dass neuer Bodenbelag in Saarbrückens Straßen nach ganz kurzer Zeit schon eklig und gammelig aussieht - nicht etwa falsch ausgewähltes Material.

Gegen etwa 70 Personen sei in diesem Jahr Bußgeld verhängt worden, sagt die Stadt. Die Preise: Kaugummi und Zigarettenkippe je 15 Euro, Essensreste 30. Kaugummi-Ausspucker könnten unbemerkter vorgehen als andere Stadtverschmutzer und seien schwerer zu fassen.

Da würde wohl auch keine Sauberkeitspolizei helfen, wie man sie in München oder Aachen mal geplant, aber dann doch nicht eingeführt hat. Einsicht wäre ja auch besser und die Erkenntnis, dass der öffentliche Raum nicht niemandem, sondern allen gehört.

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