Die schönste Nebensache der Welt
Fußball ist für viele Menschen die schönste Nebensache der Welt. Oder wie es Trainerlegende Giovanni Trappatoni jetzt anlässlich seines 75.
Geburtstages sagte: "Fußball isse Spaß. Isse schönste Spaß in Beruf." Trappatonis Worte in Gottes Ohr, die Wahrheit auf den Sportplätzen sieht leider oft anders aus. So standen wir am vergangenen Sonntag als Schiedsrichter bei einem B-Jugend-Spiel auf dem Platz. Kreisliga, die unterste Klasse. Leider auch eher aus den unteren Schubladen sind dort zuweilen die Zwischenrufe der Zuschauer - meist Eltern oder Großeltern. Die legen sich auch gerne einmal mit Eltern oder Spielern der gegnerischen Mannschaft an. Die Unruhe von außen überträgt sich, bringt Hektik auf den Platz. Es folgen Rudelbildung, Tumulte und Schreiereien. Gerne auch mal nach Abpfiff.
Aber es kann auch immer noch schlimmer kommen. Wie am gleichen Sonntag im Derby zwischen dem SV Karlsbrunn II und dem SV Naßweiler. Der Letzte gegen den Vorletzten in der untersten Liga, der Kreisliga A Warndt. Dort gab es nach einem rüden Foul einige wüste Prügeleien unter Spielern. Am Ende waren mehrere Menschen verletzt. Zwei von ihnen mussten ins Krankenhaus.
Wohlgemerkt noch einmal: Es ging nicht um Titel, Aufstiege oder gegen den Abstieg. Es ging eigentlich um die schönste Nebensache der Welt. Und uns fallen da irgendwie Trappatonis Worte "wie Flasche leer" ein.