Die Sache mit dem ,,Fußbett“

SZ-Redakteurin Michèle Hartmann denkt ans Wohl ihrer Füße

Es war auch schon mal erfreulicher, ins Fenster dieses Schuhgeschäftes zu schauen. Was dem Laden selbst nicht anzulasten ist, ganz im Gegenteil - die Ware ist prima. Ganz oben auf dem Podest erblicke ich diese mörderischen High Heels, ein Paar neben dem anderen. Ganz hohe Absätze, die so richtig schick aussehen. Restaurant-Schuhe nenne ich sie gern, weil man mit ihnen schmerzfrei über die Runden kommt, wenn man bloß die wenigen Meter vom Auto ins Restaurant läuft. Alles andere wäre zu gewagt.

Mit einem tiefen Seufzer richtet sich nun das Augenmerk im Schaufenster auf die Etage darunter. Da sind die Absätze schon reichlich gebändigt. Halbhoch sieht auch ganz gut aus, taugt aber nur bedingt für längere Strecken.

Und was steht da ganz unten? Au weia, die Gesundheitsschuhe, die der Orthopäde überschwänglich empfiehlt. Und schon taucht es im Gehirn wieder auf, dieses Wort, das ich früher so lustig fand: Fußbett, hihi. Wörishofen, Birkenstock, Heusack-Anwendungen, Hühneraugenpflaster, Apotheken-Umschau - all das fällt mir bei ,,Fußbett" ein.

So ist es halt, wenn die Füße immer älter werden.

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